Volltext: Lüttich-Namur [1]

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mandierenden General des Garde-Reservekorps, General der Artil¬ 
lerie v. Gallwitz, im Frieden bekannt als Inspekteur der Feld- 
artillerie. An Truppen wurden ihm zu diesem Zwecke unterstellt: 
das Garde-Reservekorps, das XI. Armeekorps, Pionier-Regi¬ 
ment 24 und 25, 1 Bataillon 10 ein--, 1 Bataillon 13 om-Kanonen, 
4 Bataillone 21 om-Mörser und 1 Batterie 42 om-Mörser, außer¬ 
dem 4 Kraftwagen-Batterien 30,5 em-Mörser des österreichisch¬ 
ungarischen Heeres, sowie 1 Bataillon 21 om-Mörser von der 
3. Armee. 
Das Maastal und die Festung Namur. 
ehe ich die Kämpfe um Namur beschreibe, möchte ich zurück¬ 
greifend kurz denen, die es mitmachten, den Vormarsch durch 
das schöne Maastal in die Erinnerung zurückrufen (s. Relief¬ 
karte). Bald nach Verlassen der Stadt Lüttich erreichten wir 
Seraing, eine Fabrikstadt, in der sich die weltberühmten Werke 
von Cockerill befinden. Äberall sah man die bekannten belgischen 
Blusenmänner, teils in trotziger Haltung, teils in ganz über¬ 
triebener Höflichkeit. Unsere gewaltigen Truppenmassen machten 
sichtbar Eindruck auf die Bewohner; besonders mißtrauisch betrach¬ 
teten sie die Maschinengewehre. Westlich Seraing trat die Industrie 
mehr und mehr in den Hintergrund, und vor uns breitete sich in; 
vollen Glanze der Augustsonne das landschaftlich so schöne Maas¬ 
tal mit seinen zahlreichen Dörfern, reichen Gärten und langen, 
üppig grünen Wiesen aus. Beim Anblick des breiten, schnell strö¬ 
menden Flusses, der eingebettet liegt in hohe, bewaldete, steile Hänge, 
überragt hier und da von einem weithin leuchtenden, eleganten 
Schlößchen, drängte sich einem unwillkürlich ein Vergleich mit 
dem Rheintal auf. Aber alle waren sich einig darüber, daß der 
Vater Rhein sehr viel majestätischer dahinfließt und seine Ufer¬ 
landschaft sehr viel großartiger ist. Das tat dem Liebreiz des 
Maastales keinen Abbruch. Dauernd wechselnde Landschaftsbilder 
zerstreuten uns und ließen uris die Marschanstrengungen leichter 
ertragen. Heiß brannte die Sonne in das Tal hinein; sie meinte 
es zu gut in jenen Augusttagen! Trotzdem gab es sehr wenig 
Marschkranke. Das Bestreben, sich nicht schlapp vor den Kameraden 
zu zeigen, und die Unsicherheit darüber, was aus einem wurde,
	        
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