Volltext: Die Oberösterreichische Landestracht für Frauen

gesundheitlichen Errungenschaften der Frauenkleidung entsprechen und die 
geschnürte Taille ablehnen, wird sich aber in Form und Material an die 
alte, so schöne Tracht anlehnen. 
Die beigegebene Abbildung zeigt eine Grundform und zeigt auch 
wie Halsausschnitt, Aufputz und Ärmel Abänderungen erfahren können. 
Das Material ist Seide. 
B) Das Dirnükleiü. 
Aus dem Bestreben heraus, die bodenständige Frauenkleidung Ln 
ihrer Mannigfaltigkeit, rvie diese gerade in der Zusammenstellung aus 
Leibelkittel, Schürze, Hemd bezw. Bluse und Tuch noch besteht, zu erhalten, 
und um der Vorliebe der Frau zur Abwechslung in der Kleidung ent¬ 
gegenzukommen, hat man sich nicht auf ein Dirndlkleid als die „Frauentracht" 
festgelegt. Es wird vielmehr eine Zusammenstellung von Dirndlkleidern 
gegeben, wie sie in den verschiedenen Teilen unseres Landes getragen 
werden oder wenigstens noch bis vor wenigen Fahrzehnten getragen 
worden sind, wie dies bei der beschriebenen Haslacher und Fnnviertlertracht 
der Fall ist. 
So wie sich das Dirndlkleid die Neigung der Städterin erobert 
hat, hofft man auch, daß die Landbevölkerung immer mehr und mehr zu 
dieser schönen und zweckmäßigen Tracht zurückkehren wird. Mit Seiden¬ 
schürze, Seidentuch und langen Hemdärmeln, bezw. Blusenärmeln soll sie 
von nun ab die Festtracht für die sungen Mädchen werden und vor allem 
auch dann getragen werden, wenn die Frauen die Goldhauben tragen. 
Zu den Dirndlkleidern werden weißgestrickte Strümpfe und Spangen¬ 
schuhe getragen. 
Für kühle Tage wird das gestrickte Goiserer-Wollfäckchen vorgeschlagen 
oder ein Spen zer aus Loden, Plüsch oder Kriemer nach alter boden¬ 
ständiger Schnkttsorm oder der aus der Männerkleidung herübergekommene 
karierte Fanker, der sich zum Dirndl schon sehr eingebürgert hat. 
Kopfbedeckung: Wenn Hut getragen wird, so ein leichter Loden¬ 
oder Velourhut mit breiter Krempe und breitem Bande oder ein Strohhut 
in derselben Form mit Band, oder der übliche Bauernstrohhut. Auch 
ein kleines, schwarzes, nach rückwärts gebundenes Kopftuch kann ge¬ 
tragen werden. 
Zur Festtracht soll auch das große schwarze Kopftuch wieder aufleben 
und in der, in der betreffenden Gegend üblichen Form gebunden werden. 
Aber ganz Dberösterceich verbreitetes Dirnölkletö. 
Leibchenrock sLeibelkittel). Siehe Bild i 
Leibchen und Rock aus gleicher karierter Webe. Leibchen anliegend 
und wie alle Dirndlleibchen auf Futter gearbeitet. Vorn und am Rücken 
Rundnaht. Der Ausschnitt, die Rundnähte und Armlöcher mit Vaffepoile 
aus gleichem oder einfärbigem dazupaffenden Stoff eingefaßt. Die Seiten¬ 
teile können andere Fadenrichtung haben. 5 bis 6 Metall- oder Verlmutter- 
knöpfe. Rockweite LÑZ bis 4 Stoffbreiten 70 cm Breite. Länge mindestens 
bis zu den halben Waden , beim Ansatz 4 bis 5 mal gezogen, 8 bis 10 cm 
vom untern Rand entfernt ein 3 bis 5 cm breiter Schrägstreifen eingesetzt. 
Beim Dtrndlrock wird gern ein Sack gearbeitet.
	        
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