Volltext: Katechismus des Knabenhandarbeits-Unterrichts

Die heutige Bewegung für den Arbeitsunterricht in Deutschland. 65 
Betrachtung bald, daß unter ihnen nicht mehr als zwei 
einander schroff gegenüberstehende, unvereinbare Gegensätze 
obwalten, daß alle Bestrebungen für die praktische Be- 
thatigung der Jugend sich in zwei Hauptgruppen sondern: 
in diejenige, welche die Arbeit um der Erziehung des 
Kindes willen pflegt, und diejenige, welche erwerb- 
liche Zwecke im Auge hat. Wir werden sehen, daß auch 
bei der heutigen Bewegung von allem Anfang an dieser 
Gegensatz wieder eine hervorragende Rolle spielt. 
Die Entwicklung der heutigen Bewegung für den 
Arbeitsuuterricht in Deutschland. 
Die gegenwärtige Bewegung zu gunsten des Arbeits- 
Unterrichts erhielt ihren Anstoß in Österreich durch eine 
1873 erschienene Schrift von Dr. Erasmus Schwab: 
„Die Arbeitsschule als organischer Bestandteil der Volks¬ 
schule". Der Verfasser verlangt, daß die Schule, wenn es 
ihr Ernst sei mit der Vorbereitung ihrer Zöglinge für das 
Leben, die Arbeit als erziehendes Element in den Kreis 
ihrer pädagogischen Mittel aufnehme. Die Schülerwerkstatt 
soll keine Nebenschule sein, sondern mit der Volksschule in 
unmittelbarer Verbindung stehen. Von demselben Verfasser 
erschien ziemlich gleichzeitig eine andere wichtige Schrift, die 
über den Schulgarten. Die Arbeit im Schulgarten tritt 
nach Schwabs Ansicht derjenigen in der Schulwerkstatt als 
notwendige Ergänzung an die Seite. Die im Jahre 1873 
stattfindende Wiener Weltausstellung trug zur weiteren 
Verbreitung der Ideen Erasmus Schwabs wesentlich bei, 
insofern als hier in der österreichischen Musterschule drei 
nach seinen Plänen eingerichtete Arbeitsschulen ausgestellt 
waren: eine Arbeitsschule für Mädchen, ein Schulgarten 
Götze, Knabenhandarbeits-Unterricht. 5
	        
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