Volltext: Katechismus des Knabenhandarbeits-Unterrichts

56 Geschichte des Arbeitsunterrichts. 
Geschichte des Arbeitsnnterrichts. 
Es würde weit über den Rahmen der gegenwärtigen 
Auseinandersetzungen hinausführen, wollten wir hier eine 
ins Einzelne gehende Entwicklungsgeschichte unseres Unter- 
richtsfaches zu geben versuchen. Vielmehr wird man die- 
selbe in den diesem Gegenstande gewidmeten Einzelschriften 
(Rißmann, „Geschichte des Arbeitsunterrichts in Deutsch- 
land". Gotha, Thienemann 1882. — Meyer, „Diegeschicht¬ 
liche Entwicklung des Handfertigkeitsunterrichts". Berlin, 
Theodor Hofmann 1883. — Wießner, „Geschichte des 
Handfertigkeitsunterrichts für Knaben", inKehrsGeschichte 
der Methodik des deutschen Volksschulunterrichts. 2. Aufl. 
Band IV. Gotha, Thienemann 1889), sowie in den Werken 
über die Geschichte der Pädagogik zu suchen haben. Hier 
gilt es nur, die Genesis unserer Idee übersichtlich zu 
skizzieren. 
Als bekannt dürfen wir voraussetzen, daß der päda- 
gogische Realismus des 17. Jahrhunderts, und hier vor 
allem Amos Comenius dem allein herrschenden Hnma- 
nismns gegenüber die Idee nachdrücklich vertrat, daß die 
Handarbeit ein Erziehungsmittel sei, ohne daß er jedoch 
damit Einfluß auf die Schulpraxis gewonnen hätte. Das 
Erbe des Comenius trat am Ende des 17. Jahrhunderts 
der Pietismus durch A. H. Francke zu Halle an, und zwar 
so, daß in der Franckeschen Stiftung der erste Schritt 
gethan wurde, die von Comenius aufgestellte Theorie in 
die Praxis umzusetzen. Sowohl im Waisenhause als auch 
am Pädagogium war der praktischen Bethätignng der Zog- 
linge eine wichtige Stelle eingeräumt, und so ging der 
Arbeitsunterricht vielfach auch in die nach dem Muster der 
Franckeschen Anstalt errichteten Schulen, z. B. in die von 
Hecker 1747 in Berlin begründete Realschule über. 
Danach haben die unter dem Einfluß John Lockes 
stehenden Philanthropen der Handarbeit eine Stelle in
	        
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