Volltext: Katechismus des Knabenhandarbeits-Unterrichts

50 Die Einwände gegen den Arbeitsunterricht. 
Dr. Vögtlin in Basel („Über den Einfluß des Knabenhand- 
arbeitsnnterrichts auf die Gesundheit", in den Schweizerischen 
Blättern für Schulgesundheitspflege, V, 20), sowie endlich 
die mannigfachen Aufsätze in Dr. Kotelmanns Zeitschrift 
für Schulgesundheitspflege, welche den großen Wert der 
Knabenhandarbeit für die Gesundheit unwiderlegbar zeigen. 
Es wird sich also schwerlich ein Gegensatz zwischen den 
Bestrebungen für die Knabenhandarbeit und der Gesund- 
heitspflege herstellen lassen, am allerwenigsten aber durch 
den Einwand, daß die praktische Beschäftigung der Jugend 
eine neue Belastung derselben darstellen würde. Gerade 
das Gegenteil ist hier das Richtige. Dies lehrt nicht nur 
die einfache Überlegung, daß eine Bethätigung des Körpers, 
d. h. also wesentlich des Muskelsystems, unmöglich eine 
Überbürdung des schon überangestrengten Gehirns und 
Geistes, sondern geradezu eine vollkommene Entlastung 
desselben bedeuten muß. Es zeigt dies aber auch die 
Erfahrung an den zu den Werkstätten sich drängenden 
Knaben. Fühlten sie sich hier überbürdet, so würde der auf 
voller Freiwilligkeit beruhende Arbeitsunterricht nirgends 
Boden gewinnen können. 
Von den hygieinischen Einwänden gegen den Handfertig- 
keitsnnterricht werden die Freunde desselben nur das zu 
lernen haben, daß sie bei all ihren Maßnahmen die Vor- 
schriften der Gesundheitspflege fest im Auge behalten müssen, 
so in Bezug auf die Luftbeschaffung in den Werkstätten, 
auf die Beleuchtung, auf den Wechsel in den Arbeits- 
stellnngen :c. 
7. Gefahr durch die scharfen Werkzeuge. 
Der Einwand, daß das Hantieren mit scharfen Werk- 
zeugen sehr gefährlich für die Knaben sein müsse, ist durch 
die Erfahrung in den Werkstätten ebenfalls durchaus nicht 
als berechtigt erwiesen worden. Wollte man ihn gelten 
lassen, so müßte man auch der Jugend das Turnen und die 
Bewegungsspiele verbieten, weil hier die Gefahr einer
	        
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