Volltext: Katechismus des Knabenhandarbeits-Unterrichts

186 Die Praxis des Arbeitsunterrichts. 
Schiefertafeln, oder ebene Steinplatten (auch Platten von 
starkem Glas), und Modellierhölzer aus Buchsbaum oder 
Olivenholz. 
Arbeitsmaterial. 
Gips, Modellierthon, Plastilina, oder auch Modellier- 
wachs. 
Lehrgänge. 
Über den sogenannten Modellierunterricht in der Schüler- 
Werkstatt sind die Meinungen unter den Freunden der 
erziehlichen Handarbeit noch geteilt. Als es galt, vor mehr 
als einem Jahrzehnt die einzelnen Disziplinen für die 
Schülerwerkstatt festzustellen, da wurde von vornherein 
das Modellieren, wie man es nannte, mit ins Auge gefaßt 
und es wurden damit in einigen Werkstätten praktische 
Versuche angestellt. Da es nicht sogleich gelang, aus dem 
künstlerischen Modellieren, auf das die Knabenhandarbeit 
zu verzichten hat, die pädagogischen Elemente herauszulösen 
und methodisch zusammenzuordnen, so wollte dieser Unter- 
richt nicht recht gedeihen, und als er darnach auf dem 
Osnabrücker Handfertigkeitskongreß im Jahre 1884 stark 
bekämpft wurde, da hüteten sich die meisten Schülerwerk- 
stätten, ihn in den Kreis ihrer Thätigkeit zu ziehen. Mit 
dem Verurteilen der ersten, nicht gelungenen Versuche war 
aber das letzte Wort über die Sache selbst, die offenbar 
noch nicht reif zum Schiedssprüche gewesen war, keineswegs 
gesprochen. Der Gedanke, daß Auge und Hand durch das 
Formen eines bildbaren Stoffes vortrefflich geschult werden 
könne, daß in ihm, wenn es auf alle dilettantische Kunst- 
Übung verzichtet, ein Schlüssel zum Verständnis der Formen- 
Welt gegeben sei, fand weitere Pflege, nicht sowohl in 
theoretischen Erwägungen, sondern vielmehr durch praktische 
Versuche in den Straßburger Schulwerkstätten (s. Blätter 
für Knabenhandarbeit 1891, Nr. 2), in der von Bruhus 
in Wien geleiteten Arbeitsschule, ferner in der Schüler- 
Werkstatt zu Zwickau (f. den 9. Jahresbericht über diese)
	        
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