Volltext: Katechismus des Knabenhandarbeits-Unterrichts

166 Die Praxis des Arbeitsunterrichts. 
Karlsruhe, Sturm-Leipzig, Neumann-Görlitz, Völlers- 
Hamburg, es bevorzugen. 
Das Arbeitsmaterial und Winke für seine Verwendung. 
Auch hier lassen sich über die zu verwendenden Holz- 
arten keine allgemein gültigen Vorschriften geben, weil 
bei der Wahl derselben örtliche Verhältnisse, besondere 
Geschmacksrichtungen :c. mitsprechen. Die gebräuchlichsten 
Holzarten für Schnitzereien sind Erlen-, Linden- und 
Ahornholz. Das Lindenholz ist weich und weiß; es eignet 
sich für Anfänger deswegen weniger, weil man in ihm nur 
mit einem völlig scharfen Eisen sauber schnitzen kann. Das 
Erlenholz ist dunkler und weniger weich, auch nimmt es die 
Beize sehr gut an, deshalb wird es in vielen Schülerwerk- 
stätten vorwiegend verwendet. Das Ahornholz ist sehr weiß 
und hart. Man benutzt es gern zu Arbeiten, welche nicht 
gebeizt werden sollen. Andere gute Schnitzhölzer sind Birn- 
bäum, Apfelbaum, Buchsbaum, Eichenholz und Nußbaum. 
Um die Schnitzereien aus weißem Holze auf die Dauer 
ansehnlich zu erhalten, müssen sie mit einem schützenden 
Überzuge versehen werden. Will man sie hell lassen, so 
muß man sie mit Spirituslack überziehen, nachdem man 
alle Bleistiftlinien und etwaige Schmutzflecken mit Gummi 
sorgfältig entfernt hat. Doch ist das Lackieren weniger zu 
empfehlen, weil dadurch feine, saubere Schnitte viel von 
ihrer Zartheit verlieren. Empfehlenswerter ist das Beizen. 
Hierzu verwendet man besser nicht die schwarze Ebenholz- 
beize, die den Gegenständen ein wenig geschmackvolles 
Aussehen giebt, sondern die braune Nußbaumbeize. Man 
kann sie leicht selbst herstellen, indem man grüne Nußschalen 
mit Soda kochen läßt. Den so erhaltenen Extrakt verdünnt 
man je nach Bedarf mit Wasser. Man untersucht den Ton 
der Färbung, indem man einen Holzspan in die Lösung 
hält. Ist man nicht in der Lage, immer flüssige Beize 
erlangen zu können, so versieht man sich mit fester, in 
Körnerform erhältlicher Beize. Beim Auflösen der Körner¬
	        
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