Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Denkmal des „un¬ 
bekannten Sol¬ 
daten“. 
Ein Buch, das 
mit der ausge¬ 
sprochenen Ab¬ 
sicht geschrieben 
ist, die Lügen 
einer alten Mo¬ 
ral zu zerstören 
und die wahre 
Seite des Liebes- 
lchens im Kriege 
zu zeigen, ist 
Hans Otto He- 
nels „Eros im 
Stacheldraht“. 
Das im Freiden¬ 
ker-Verlag, Ber¬ 
lin, erschienene, leider augenblick¬ 
lich völlig vergriffene Werk ist bis 
heute sehr wenig bekannt, nur ganz 
zufällig kam es mir in die Hände 
(wenn ich nicht irre, war es in 
Plaettners „Eros im Zuchthaus“ ge¬ 
nannt). Dieses Werk kommt eigent¬ 
lich am stärksten für unser Thema 
in Betracht. Zunächst möchte ich 
jedem Leser nachdrücklichst die An¬ 
schaffung des kleinen Büchleins 
empfehlen (es wird hoffentlich bald 
wieder neu verlegt!). Wie Henel in 
dem als Vorwort dienenden Brief an 
den Spießer Heimlich mitteilt, sind 
die siebzehn in dem Buche mitge¬ 
teilten Liebes- und Lehensläufe nur 
eine Auswahl von etwa hundert, die 
Henel während des Krieges aufge- 
zciclinet hat. Es scheint sich durch¬ 
wegs um tatsächliche Begebnisse zu 
handeln. Ich möchte wünschen, daß 
Henel bald alle hundert Lebensläufe 
als einen Dekameron des Welt¬ 
krieges veröffentlicht, diese Berichte 
können nicht bekannt genug werden. 
Hier einige Sätze aus Henels Brief 
an Heimlich: „Warum lügen wir 
um so mehr, je älter unsere Töchter 
werden? Heißt das nicht, den zu¬ 
künftigen Müttern einer neuen 
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Stoben, Ottomar SBerner, ©. SSurifd), ißaul SDtülIer, grau ©ms 
SMitfifdj, stud. jur. (£. SZoaif, ßifa ßreuj, Pfarrer ftarl Otlmein, 
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Die erotische Revolution nach dem Kriege 
Titelseite eines Berliner Kolportageblattes 
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