Volltext: Der Verrat von Carzano

Vorgeschichte des Verrates von Larzano 
Einleitung des Verrates. 
Nach der siegreichen Mai-Offensive im Jahre 1916 in 
Südtirol, bei der die Italiener auch im Sugana-Tal nach 
harten Kämpfen weichen mußten und erst weit, hinter 
Borgo festen Fuß fassen konnten, war die Front wieder er¬ 
starrt. Trient, das Hauptziel des Feindes, lag ihm nun noch 
entfernter. Obwohl die Italiener dort und da versuchten, 
unsere Front zu durchbrechen, wurden sie überall mit blu¬ 
tigen Köpfen zurückgeschlagen; wohl mit schwerem Herzen 
mußten sie sich dem Schicksal fügen und waren in der Folge¬ 
zeit zur Untätigkeit verurteilt. Aus dieser Teilnahmslosig¬ 
keit rüttelte die italienische Heeresleitung Ende Juni 1917 
ein Funkspruch auf, dessen Inhalt für sie von großer Be¬ 
deutung war und der besagte, daß 6et Carzano im Val Su- 
gana ein Vorstoß günstig und eine Verständigung mit dem 
im gegenüberliegenden feindlichen Schützengraben liegenden 
slawisch-österreichischen Offizier P. dort einzuleiten sei. Un¬ 
terfertigt war die Nachricht mit der Geheimchiffre eines 
italienischen Kundschafters in Trient. Einige Tage später 
wurde wieder eine von der gleichen Person gesendete Mit¬ 
teilung aufgefangen, die den betreffenden Offizier beschrieb 
und mitteilte, daß er in der nächsten Zeit versuchen werde, 
beim italienischen Kommando persönlich zu erscheinen. 
Diese Mitteilungen versetzten die italienische Heeresleitung 
in Spannung und Aufregung, winkte ihr doch unvermutet 
eine Aussicht auf einen Erfolg, den sie nach all den Mi߬ 
erfolgen so notwendig brauchen konnte, um endlich dem ita¬ 
lienischen Volke ein Unterpfand ihres Könnens zu geben. 
Wer war nun dieser österreichische Offizier, der sich so 
weit erniedrigte, sein Vaterland an den Erbfeind zu ver¬ 
raten? Es war niemand anderer als Pivko. Im Frühjahr 
1917 kam das Baon V/bh 1 in den Frontabschnitt Sugana-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.