Volltext: Der Verrat von Carzano

Kommandant war gefallen. Obwohl die Gefangenen beim 
Verhör angaben, daß sie genau unterrichtet waren über 
die Zeit des Angriffes, hielt man es nicht für möglich, daß 
in den Reihen der Österreicher ein Verräter sei. Man gab 
dem unvorsichtigen Telephonieren die Schuld. In Dastel- 
nuovo, wohin die gefangenen Italiener gebracht wurden, 
fand sich auch Pivko ein und wollte zwei italienischen Unter¬ 
offizieren zur Flucht verhelfen. Diese jedoch, froh, daß für 
sie der Krieg ein Ende habe, wiesen ihn ab mit den Wor¬ 
ten: „Abasso la guerra!” Mieder mit dem Krieg!) 
Pivko unter schwerer Anklage vor dem Divisionsgerichk 
Pivkos Plan war mittlerweile vom italienischen Armee¬ 
kommando in seinen allgemeinen Grundzügen angenommen 
worden und nur noch die einzelnen Details harrten ihrer 
genauen Ausarbeitung. Zu diesem Zwecke und um sich auch 
über das voraussichtliche Kampfgelände noch genauer zu 
orientieren, inspizierte der italienische Major Finzi mit eini¬ 
gen italienischen Offizieren in österreichischer Uniform die 
Stellungen bei Carzano. Nicht nur dies, auch eine Bespre¬ 
chung der Verschwörer mit den Italienern fand damals in 
den österreichischen Gräben statt. Ehe aber die genaue Aus¬ 
arbeitung des ilberfallplanes fertiggestellt war, trat ein Er¬ 
eignis ein, das alles über den Haufen zu werfen drohte. 
Am 3. September übernahm Major Lakom das Baons- 
kommando vom V/bh 1. Bei der Begehung der Stellung 
stellte der abtretende Kommandant Oberst Vidale diesem die 
Offiziere des Baons vor. Bei der 4. Kompagnie meldete 
sich Pivko als Kommandant. Wie gut es Pivko verstand, 
feine Vorgesetzten zu täuschen, erhellen die Worte des Ober¬ 
sten Vidale, als er ihn vorstellte: „Oberleutnant Pivko ist 
der tapferste und schneidigste Offizier des Baons, wenn 
du irgend einen Aufschluß brauchst, wende dich nur an 
ihn." 
Durch die Veränderung im Kommando war Pivkos 
Konzept wesentlich gestört, denn, da er schon einmal das
	        
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