Volltext: Die Diesterweg-Schule in Linz a. d. D.

ADOLF 
DIESTERWEG 
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Adolf Diesterweg wird unter den pädagogischen Klassikern der deutsche 
Pestalozzi genannt. Er wurde 1790 in einer Beamtenfamilie zu Siegen 
in Preußen geboren. Er studierte an verschiedenen Universitäten, von 
denen er im allgemeinen sagt, daß die meisten Vorlesungen an wahrer 
Geistesbildung wenig gewährten. Die traurige Lage Deutschlands machte 
es ihm schwer, eine seinen Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechende 
Lebensstellung zu erhalten. Er widmete sich daher dem Volksschullehr¬ 
berufe in Mannheim, Worms, Frankfurt a. M. und Elberfelde. 1820 wurde 
er zum Direktor des Lehrerseminars in Mörs ernannt und 1832 über¬ 
nahm er die Leitung der Lehrerbildungsanstalt in Berlin. Als pädagogi¬ 
scher Schriftsteller schuf er sich durch seine scharfe, offene Schreib¬ 
weise viele Gegner. Gedanken, wie z. B.: „Die bestehende Ungleich¬ 
heit des Besitztums ist ein Unglück für die Menschheit" und sein 
Kampf gegen die geistliche Schulaufsicht und für den konfessionslosen 
Religionsunterricht lassen es verstehen, daß Diesterweg im Jahre 1847 
nach vielen literarischen Angriffen gemaßregelt und von seiner Direktor¬ 
stelle enthoben wurde. „Die Kämpfe gehörten zu meinem Leben", schrieb 
er später und „Von Menschen angeklagt zu werden, ist keine Freude. 
Aber von Feinden des Lichtes, der Vernunft, der Selbsttätigkeit und der 
Freiheit gehaßt und verfolgt zu werden, das freut meine Seele." Im 
Ruhestande wurde er mit der Ausarbeitung eines Unterrichtsgesetzes 
betraut und 1855 zum Stadtverordneten und Abgeordneten von Berlin 
gewählt. Im Sommer 1866 raffte ihn, 76 Jahre alt, die Cholera dahin.
	        
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