Volltext: Die Diesterweg-Schule in Linz a. d. D.

die täglich aus- und eingehen. Sie eilen stiegenaufwärts, nach Norden und Süden, 
nach Osten und Westen. Hier bricht sich in den langen Flügeln der Schullärm. 
Hier ist das Herz des monumentalen Baues, von dem alles Leben ausströmt und 
Licht und Luft flutet. 
Sfiegenhaus 
Die Stiegenstufen sind durchwegs aus österreichischem Granit. Ein Doppelgeländer 
für kleine und große Schüler führt im Stiegenhause zu den Gängen. Diese haben 
einen flächengemusterten, verschiedenfarbigen, mit Mosaiksteinen unterbrochenen 
Terrazzoboden. Die Quarzwürfel teilen den Boden in Felder und stellen gleichzeitig 
Dehnungsfugen dar. Im Terrazzoboden ist in Metallschienen gefaßt, ein Streifen Lin¬ 
oleum eingelegt, um die Kinder vor Erkältung beim Schuhwechsel zu bewahren, denn 
der Staub der Straßenschuhe darf in die Unterrichtsräume nicht hinein. Darum stehen 
an den Wänden Bänke mit vielen kleinen Kästchen zum Aufbewahren der Wechsel¬ 
schuhe. Wie durch ein Zauberwerk springt die ganze Reihe der Türen auf, wenn 
der Klassenführer bei dem einzigen Schlüsselloch aufsperrt. Weißmetallene Kleider¬ 
ständer stehen zwischen den Bänken. Sie unterbrechen blinkend und glitzernd die 
prächtige, dreitönige Färbelung des Ganges. Der dunklere, untere Ton ist Olfarben- 
anstrich, die oberen zwei lichteren Streifen sind Wachsfarbe. 
Trinkbrunnen 
Wie sich in jedem Gange ein automatisch eingestelltes Klingelwerk, eine elektrisch 
betriebene Uhr und ein Feuerhydrant befinden, so ist auch jeder Gang mit einem 
aus rotem Marmor und weißen und färbigen Kacheln geschaffenen Trinkbrunnen mit 
drei Springlern abgeschlossen. Dreizehn solche Trinkbrunnen sind im ganzen Hause. 
Im Ostflügel ist noch ein zweites Stiegenhaus, das in seinem architektonischen Aufbau 
und in seiner abgetönten Farbenpracht wie eine Diele in einem Privathause wirkt. Von 
hier aus überblickt man den 105 m langen Gang des Ost-Westflügels im Erdgeschosse. 
Orientierungstafel 
Eine Orientierungstafel zur linken Hand des Haupfeinganges und die geschmackvolle 
Beschriftung an jedem Flügel-Zugang lassen jeden gewünschten Raum finden. Im 
Ost-Westflügel des Erdgeschosses ist die Knaben-Volksschule, im Südflügel sind die 
Räume der Hilfsschule untergebracht. Im ersten Stocke besitzt die Mädchen-Volks¬ 
schule den Nord-Süd- und Westflügel. Im Ostflügel befinden sich schon Klassen der 
Knaben-Hauptschule, die überdies noch das ganze zweite Stockwerk für sich in An¬ 
spruch nimmt. 
Klassenzimmer 
Der wichtigste Raum jeder Schule ist sicher das Klassenzimmer. Es ist Wohn- und 
Arbeitsraum für viele Stunden; für manche ein Paradies, für alle aber die Quelle 
des Gemeinsinns und des Frohsinns. Sonne im Zimmer und Sonne im Herzen, so 
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wollen wir es in der Diesterweg-Schule halten. Hier muß die Gesundheit des Körpers 
und des Geistes gelernt und gepflegt werden. — Der Ruf nach Raum, Luft und Licht 
hat sich im Klassenzimmer zu erfüllen und er wurde erfüllt. Eine Unmenge Licht 
flutet uns entgegen. Zwei Fenster mit einer Lichtfläche von 21 m2 bilden beinahe eine 
Glaswand. Es sind deutsche Patentschiebefenster mit Doppelverglasung, die es er¬ 
möglichen, daß entweder die ganze obere Hälfte oder die ganze untere Hälfte der
	        
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