Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Das Patrouillenvorspiel. 
(21. Februar.) 
'"VYy it herrlichem Sonnenschein und blauem Himmel brach der 
(JtJ|21. Februar an. Das rechte Artilleriewetterl Die eigenen Flieger 
beherrschten seit Tagesanbruch die Luft, die feindlichen hielten sich hinter 
ihrer Linie. 8" vorm. gab der Oberbefehlshaber der 3. Armee, Krön- 
prinz Wilhelm, den Befehl zur Feuereröffnung. Es brüllte auf in 
den Schluchten und Wäldern und auf den Höhen von Consenvoye bis in 
die Wälder von Etain und drüben jenfett der Maas. Weder Deutsche noch 
Franzosen hatten derartiges bisher erlebt, auch nicht in der Herbstschlacht 
des vorigen Jahres in der Champagne mit ihrem bis dahin alles über- 
bietenden Artillerieaufwand von feindlicher Seite. 
Schon wiederholt ist die überwältigende Wirkung einer solchen 
Artillerievorbereitung aus die eigene Sturmtruppe geschildert worden. 
Man hört die riesigen Geschosse heulend, fauchend und raffelnd ihre Bahnen 
ziehen, beobachtet die Einschläge und sieht allmählich die ganze feindliche 
Stellung in eine undurchdringliche Wolke von Rauch und Staub gehüllt. 
Alles Lebende scheint dort drüben unterzugehen. Die Zuversicht des Ge- 
lingens legt sich auf die Gemüter der Kämpfer, die der Stunde des 
Sturmes mit wildem Pulsschlag entgegensehen. 
Bald nachdem die Minenwerfer ihr Wirkungsschießen begonnen 
hatten — es war gegen l25 nachmittags — verließen die Franzosen die 
Knochstellung*) und liefen in das Herbebois zurück. Mit einem selbst das 
Rollen des Artilleriefeuers übertönenden Getöse gingen zwei feindliche 
*) „Knochstellung" hieß der Vorsprung der feindlichen Stellung nördlich 
des Herbebois.
	        
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