Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Verteidiger.*) 
S^juf Grund der Erfahrungen des Jahres 1914, das die modern aus- 
^v^gebauten belgischen Festungen ebenso wie Maubeuge trotz Beton und 
Panzertürmen unter der Wucht der schweren deutschen Kaliber zusammen- 
brechen sah, war im August 1915 die Sonderstellung Verduns und einiger 
anderer Festungen aufgehoben worden. Sie wurden in das gesamte 
Verteidigungssystem eingegliedert und sollten nicht mehr um ihrer selbst 
willen verteidigt, sondern nur nach ihrer Bedeutung für die operierenden 
Armeen gewertet werden. Den Befehl über die „region fortifiee de 
Verdun", wie nun dieser Frontabschnitt hieß, erhielt General Herr, 
der als Kommandierender General des VI. A.K. den Schauplatz hin- 
reichend kennen gelernt hatte. Der Schwerpunkt der Verteidigung wurde 
aus den permanenten Werken in weit vorgeschobene Feldstellungen ver- 
legt, ein Verfahren, das die Russen 1915 schon mit Erfolg bei Dllnaburg 
angewandt hatten. 
Die Stellungen, gegen die der deutsche Angriff von Norden sich 
richten sollte, lagen auf dem sich in einer Breite von 500 bis 1500 m 
parallel dem Oftufer der Maas hinziehenden Hauptkamm der Maashöhen 
und auf den von ihm sich nach der Maas hin und nach Osten abzweigenden 
Seitenkämmen, durch welche mehrere hintereinander liegende natürliche 
Verteidigungsabschnitte gegeben waren. Die sie trennenden, meist be- 
waldeten, 80 bis 120 m tief eingeschnittenen Täler, die naturgemäß den 
*)Dargestellt nach: Thomasson, Les Preliminaires de Verdun; 
Poirier, La Bataille de Verdun; Palat, La Grande Guerre sur le Front 
Occidental (10. H.); Grasset, Verdun. (Revue Militaire Franfaise, Hefte Dez. 
1925—gebr. 1926.)
	        
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