Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

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Deutsche Gründlichkeit. 
des Lts. d. R. v. Zwehl über die Geschichte Verduns, seinen 
Leuten, da schlechtes Wetter jeden Dienst im Freien verbot, in einer 
Baracke an Hand dieses Buches einen wohlgesetzten Vortrag hielt. Voller 
Interesse hörte man selbst zu, in Gedanken in die Geschichtsstunde der 
eigenen Jugendzeit versetzt: „In Verdun, dem schon bei Caesar genannten 
Virodunum der Römer, schlössen 843 n. Chr. die drei Enkel Karls des 
Großen den weltgeschichtlichen Vertrag, der, das damalige zivilisierte 
Europa aufteilend, letzten Endes durch den immer wieder auflebenden 
Streit um Elfaß-Lothringen nun noch nach fast 1100 Jahren mit eine 
Ursache des Weltkrieges geworden ist. Später, im Jahre 1552, rief 
Verdun, damals freie deutsche Reichsstadt, in ihrer Fehde mit ihrem 
Bischof den König Heinrich II. von Frankreich zu Hilfe, der sie daraufhin 
besetzte. Aber erst im westfälischen Frieden, 1648, fiel sie als Folge 
schlimmster Uneinigkeit der deutschen Stämme förmlich an Frankreich. 
Vauban, der geniale Festungsbaumeister Ludwigs XIV., legte, ihren Wert 
für die große Heerstraße von Paris über Metz nach Osten erkennend, den 
Grundstein für ihre neuzeitliche Bedeutung als Festung. Zweimal schon, 
1792 und 1870, hatte sie vor preußischen Truppen nach längerer Be- 
lagerung ehrenvoll kapituliert, ohne dabei aber irgend eine wichtige 
Rolle gespielt zu haben. Jetzt soll sie, nachdem sie der deutschen O.H.L. 
seit Kriegsbeginn ständig eine strategische Bedrohung gewesen, durch 
beschleunigte Gewalt erledigt werden."
	        
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