Volltext: Die deutsche Offensivschlacht [13/I. Teil] (Band 13 I. Teil / 1926)

Verzweifelte Lage. 
113 
kommend wurde es angesprochen, wahrscheinlich kam es aber aus den 
Blockhäusern südlich desselben.*) Darunter leiden nun besonders die Teile 
an dem Hange nach der Straße zu. Hier liegt voraus Lt. v. W e n z 
mit Offzstellv. Nagel und einer Gruppe Leute. Eingraben in das 
harte Gestein ist nicht möglich. Sie versuchen, sich durch die Sandsäcke 
aus dem Sturmgepäck, die sie mit Steinen und Erde füllen, zu decken. 
Der tollkühne Vfw. Thomas will den feindlichen M.G.Schützen auf 
den Leib rücken und bleibt mit einem Schuß durch beide Beine liegen. 
Die übrigen müssen schließlich zurückkriechen, wollen sie sich nicht einer 
nach dem andern wie Scheiben abschießen lassen, zurück an den nörd- 
lichen Hang der Höhe westlich „425". Fortdauernd gehen Hilfeschreie 
aus vorderer Linie nach hinten, gegen das fürchterliche feindliche Ar- 
tilleriefeuer Abhilfe zu schaffen. Das Feuer kommt von Batterie 525 
südlich des Fay-Wäldchens, es kommt von Batterie östlich Beaumont, 
aber auch von all den Batterien in Gegend Mormont-Ferme, 508—513, 
505, 506. Immer von neuem werden die eigenen schweren Artl.- 
Regimenter mit Weisungen versehen und legen ihr Feuer auf diese Ziele. 
Lt. D i e d e n h o s e n von III./Fußart. 14befindet sich als Beobachter 
bei I./115. Es gelingt ihm, die Mörser des Majors v. Theobald auf 
„515" zu lenken. Btl. Friedet hat bereits in der Nacht mit 5. u. 
7./R.Fußart. 14Stellungswechsel nach dem Nordteil des Caures-Waldes 
vorgenommen und feuert von da gegen die Stellung nördlich Beau- 
mont. Die Artillerie hilft, wie sie irgend kann. An dem Ausgang des 
Kampfes vermag sie aber nichts zu ändern! 
6*° nachm. mußte der frontale Angriff des I./115 nach einer Meldung 
des Obstlt. v. Preufchen als endgültig zusammengebrochen angesehen 
werden. Nach den Kämpfen und Verlusten und den sich häufenden, 
entsetzlichen Eindrücken der letzten drei Tage konnte die Truppe einfach 
nicht mehr. — Aber wo war der Flankenstoß von Wavrille her geblieben, 
der ja erst den Anstoß zum frontalen Angriff hatte geben sollen? 
Die Kompagnien des IL/115 hatten zuerst 300 m im toten Winkel 
vorgehen können, dann brach rasendes Feuer intakter M.G. aus dem 
Nordwestteil des Wavrille über sie los und lenkte neben 3./117 und 
5./115 auch 7. und 6./115 nach dem Wavrille ab. Die Lage war hier so, 
daß ein Vorspringen fast sicheren Tod bedeutete und nur ein mühsames 
Vorkriechen im schlammigen Boden möglich war. In grimmiger Wut 
warf Lt. H ö l z i n g e r, Kompagnieführer der 7., fein Fernglas fort. 
*)Vergl. S. 106. 
Verdun 1916. I Teil.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.