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Schwere Verluste an Offizieren.
liche Sperrfeuer mit vernichtender Gewalt ein, liegt vor allem auf dem
Waldrande, schlägt dort in die Batterien von I./Fa.R. 61*) — Hauptm.
Geppert, Führer der I./Fa. 61, fällt inmitten seiner feuernden
Geschütze — und faßt die Hinteren Kompagnien der 113er. Oblt.
v. der Wense (Kuno) hat den Zug des Feldw. Heß 12./115 schon
der Leibkompagnie folgen lassen, reißt nun seine beiden anderen Züge
rechts hinüber zur Straße hin und greift in das Gefecht im Fay-
Wäldchen ein. Auch die Brigadereserve, 9., 11./115, wendet sich dorthin.
3., 10./115 stürmen hinter den vorderen Kompagnien her. „Bei Sperr-
fever nach vorn ausreißen!" hat Lt. v. Wenz stets seinen Leuten
eingeschärft. Und danach tun sie jetzt, springen von Trichter zu Trichter.
So mancher erreicht den nächsten nicht. Das M.G.-Feuer aus der
Stellung nördlich Beaumont bestreicht scharf die Ränder der einzelnen
Bodenwellen. Lt. L i e st m a n n, der letzte der drei Zugführer der Leib-
kompagnie, wird verwundet. Lt. d. R. W e tz e l, Kompagnie-Führer
3./115, erhält einen tödlichen Kopffchuß. Auf dem Rücken längs und
östlich des Weges nach Beaumont liegen Rauchfontänen neben Rauch-
fontänen der einschlagenden Granaten. Durch diese Hölle arbeitet sich
unter schweren Verlusten die 2. Kompagnie. Die übrigen halten sich mehr
am westlichen Hange, um der dichtesten Garbe der feindlichen Geschosse
zu entgehen. Langsam, sehr langsam geht es vorwärts. 3" nachm. meldet
der Regimentsadjutant, Lt. B r o d r ü ck, daß I./115 an dem Hange
hart südlich „421" liegt. Dort in der Mulde sammelt Lt. v. Wenz nach
und nach zwei Züge und verteilt die Leute in die mit eisigem Schnee-
wasser gefüllten Granattrichter am jenseitigen Hange. Als er rück-
wärts mit dem Blick nach dem Caures-Wald dem „grausigen Spiel des
Sperrfeuers" zuschaut, sieht er Major v. Westernhagen, Kom-
mandeur des Füsilierbtls. im grauen Mantel, mit hochgeschlagenem
roten Kragen in aller Ruhe in die vordere Linie vorgehen. Nach-
dem immer mehr Leute sich herangefunden haben, selbst 87er
von jenseits der Straße, nachdem auch die 4.Komp. unter Oblt.
d. R. G e ß l e r links die Linie der 2. aufgefüllt hat, versuchen die Führer
der vorderen Linie, weiter gegen Beaumont vorzukommen. 4°° haben
Teile die „Lagerschlucht", so genannt nach den darin befindlichen Unter-
ständen, 500 m nördlich Beaumont, die vordersten das Drahthindernis
südlich davon erreicht. Freilich, je weiter vor, um so stärker macht sich
das Flankenfeuer von rechts bemerkbar. Als aus dem Fay-Wäldchen
*) Verlust: 1 Offz. 2 M. tot, 27 verw.