Der Seesieg bei Coronet unter Grafv. Spee.
Seit Monaten waren nun die Kreuzer der deutschen
Flotte draußen auf hoher See und hatten durch ihre Taten
das Ansehen Englands beträchtlich herabgedrückt. Die Feind-
schaft Englands wuchs damit und auch das Streben, alle
diese deutschen Schiffe unschädlich zu machen. Unter diesen
Umständen hatte der Chef des Kreuzergeschwaders, Vize-
admiral Graf von Spee, die Vereinigung seiner Schiffe mit
den an der Westküste Südamerikas befindlichen angestrebt,
um diese zu decken und mit größerer Macht dem auf der
Lauer liegenden Gegner die Spitze bieten zu können. Nach
glänzender Durchführung dieses Sammelns sichtete das aus
den großen (Panzer-) Kreuzern „Scharnhorst" und „Gneise-
nau", sowie den kleinen Kreuzern /,Nürnberg", „Dresden"
und „Leipzig" bestehende deutsche Geschwader am Sonntag
den 1. November, abends 6Uhr bei Nordsturm und hoher
See nahe der Insel Santa Maria, 60 Kilometer vom
chilenischen Hafen Coronel entfernt, die in Kiellinie fah-
renden englischen Panzerkreuzer „Good Hope" und „Mon-
mouth", den kleinen Kreuzer „Glasgow", sowie den Hilfs-
kreuzer „Otranto", unter dem Befehl des Admirals Crad-
dock. Wie mögen die Unseren da gejubelt haben! Bot sich
ihnen doch zum ersten Male Gelegenheit, sich in einem größeren
Verbände mit Schiffen der größten Flotte der Welt in
offener Seeschlacht zu messen!
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