Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

heute gefunden hat und wie es selbst schon von Kindern und 
Jünglingen in den Mund genommen wird, meist zur Be- 
schönigung von Unruhe, Flatterhaftigkeit und Willensschwäch«. 
Da müssen wir uns das Beispiel Hindenburgs vor Augen 
halten, das uns sagt, was ihn zum Helden gemacht hat und 
wie jeder selbst ein Held werden kann, wenn er an sich diese 
„Nervosität", diese Unruhe, diese Zappeligkeit bekämpft und 
den edlen Herrscher Wille über sein ganzes Leben setzt. 
Der oben erwähnte frühere Mitarbeiter Hindenburgs, Major 
a. D. E. Moralds, erzählt folgendes hierüber: „Erhebend 
ist mir die Erinnerung, unter dem Kommando des Siegers 
Hindenburg gestanden zu haben. In einem Kaisermanöver in 
der Weißenfelder Gegend ritt ich als Nachrichtenoffizier beim 
Stabe der 8. Division. Die beiden Divisionskommandeure 
des Hindenburgschen Armeekorps waren die Generalleutnants 
von Bernhardi (7. Division) und von Prittwitz und Gaffron 
(8. Division). Wunderbare Gegensätze unter diesen drei 
Führern! Hier Bernhardts Feuerkopf, sein ewig glühendes 
Temperament, seine nicht leicht zu behandelnde Persönlichkeit. 
Dort der Eichenkopf und stämmige Jäger Prittwitz, der, nach 
vielstündigem Feldmauöver im Quartier angelangt, sofort 
die Iagdjoppe anlegte und das Feld nach Beute durchstreifte. 
Zwischen beiden, die dazu neigten, verschiedener Meinung 
zu sein, und zugleich über ihnen stand in überlegener Ruhe 
Hindenburg als kommandierender General. Er hat es zum 
Vorteil seines ihm anvertrauten Armeekorps immer ver- 
standen, auch die scheinbar auseinanderstrebenden Kräfte voll 
auszunutzen. Sein Wille blieb immer der maßgebende. Der 
schäumenden Woge und dem starren Gestein setzte er eine 
Kraft entgegen, der nicht zu widerstehen war, die Kraft der 
klaren Ruhe, der tiefen Erkenntnis und des eisernen Willens. 
Im langen Iagdgalopp jagte Bernhardi mit großen 
blitzenden braunen Augen an seinen Kolonnen vorüber. Sem 
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