Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

Graf Haeseler in der Front. 
Der Ordonnanzoffizier des Grafen Haeseler gab einem 
holländischen Blatte einen Bericht, in dem das Leben des 
greisen Recken in der Front geschildert wird. Vor allem 
geht daraus die unvergleichliche Unerschrockenheit des Grafen 
hervor, und manchmal möchte es scheinen, als wollte der 
Marschall den Beweis liefern, daß das Geschlecht von 
1864/66 und 1870/71 an Unerschrockenheit und Todes- 
Verachtung wohl erreicht, aber nicht übertroffen werden könne. 
Es ist wiederholt vorgekommen, daß er zu Pferde Zeuge von 
Infanterieangriffen war. Während rechts und links die 
Schützenlinien von einer Deckung zur anderen sprungweise und 
in gebückter Haltung vorgingen und dabei doch noch ziemlich 
schwere Verluste hatten, blieben der Marschall und seine 
Begleiter, deren Silhouetten dem Feind aus der Ferne deut- 
lich sichtbar waren, wie durch ein Wunder unversehrt, obwohl 
die Franzosen mit Maschinengewehren auf sie schössen. Er 
ist auch an den Laufgräben, in denen die Infanterie tief ein- 
gegraben in Deckung liegt, öfters im Schritt entlang geritten. 
Es unterliegt keinem Zweifel, daß diese Haltung eines hohen 
Offiziers bei den Truppen Begeisterung erwecken muß. Man 
könnte beinahe sagen, die Truppen sähen den Grafen als eine 
Art Talisman an, dessen Anwesenheit allein schon den Erfolg 
verbürgt. 
In den ersten Tagen des Krieges war Graf Haeseler 
übrigens Gegenstand eines scharfen Angriffes. Ein Dorf 
lag mitten in der Gefechtslinie. Rechts und links von dem 
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