Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

fluß mit in das Protokoll aufgenommen. Ebenso machte die 
Freigabe eines deutschen Ulanenoffiziers, der bei einem Er- 
kundungsritt von den Franzosen gefangen worden war, einige 
Schwierigkeiten. Die Übergabebedingungen waren wohl die 
üblichen. Die in der Festung befindlichen Soldaten, deren 
Zahl man auf 3300 angab, wurden Gefangene, die Papiere 
der Festung blieben bis auf weiteres in unserem Besitz. Um 
halb 6Uhr sollte die Ubergabe der Festung erfolgen. Noch 
während der Verhandlungen rückten schon unsere Sanitäts- 
kolonnen mit ihren Tragbahren in die Festung ein, nach- 
dem zuvor unsere Pioniere einen einigermaßen gangbaren 
Weg gebahnt hatten. Gegen 600 Verwundete wurden zu- 
nächst herausgeschafft, darunter sechs verwundete deutsche 
Ulanen und Dragoner, die von den Franzosen gefangen ge- 
nommen worden waren. Die Freude der «Leute, wieder 
deutsche Kameraden begrüßen zu können, war natürlich groß. 
Inzwischen waren unsere in der Nähe liegenden Regimenter 
heranmarschiert und hatten Aufstellung genommen, die Musik- 
kapelle an der Spitze. Unser ganzer Stab begab sich an den 
Eingang zur Festung, wo die Gefangenen ihre Waffen nieder- 
legen mußten. Den Schluß bildete der Kommandant der 
Festung mit einem Sekretär und einem Diener. In Gegen- 
wart des kommandierenden Generals übergab der französische 
Festungskommandant unserm Hauptmann seinen Degen. Nach 
Auswechslung einiger anerkennender Worte über die mut- 
volle Verteidigung wurde dem Kommandanten eröffnet, daß 
er uns als Gefangener zu folgen habe. Im Auto ging es 
nun nach E., wo der gefangene Kommandant dem Krön- 
Prinzen übergeben werden sollte. Gegen halb 9 Uhr trafen 
wir beim Oberkommando ein. Hier hatten sich bereits viele 
Offiziere versammelt, und auch die Bevölkerung war zu- 
sammengeeilt, da die Übergabe der Festung inzwischen bekannt 
geworden war. Bald darauf erschien auch der Kronprinz. 
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