Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

Kirche, wo er zu einem Regiment sächsischer Reserve-Jäger 
sprach. Er hat eine feste, klare Stimme mit einer leichten 
sächsischen Dialektfärbung. Dabei verfügt er über die Wort- 
gewandtheit und den sprachlichen Schwung des geborenen Red- 
uers. Er sprach etwa folgendes: „Ihr braven Söhne, ihr 
tapferen, unermüdlichen, glaubensgetreuen Streiter! Gott 
nehme eure Jugend in seine schützende Hut, ihr Jung- 
linge, und Gott erhalte euch, Männer in grauem Haar, 
euren Kindern. Und wenn es Gottes Wille nicht ist, 
so denkt daran, ihr Krieger Deutschlands, daß noch kein 
Soldat für eine gerechtere und heiligere Sache fiel, als 
die, die ihr in diesem Kriege verteidigt. Aber ob ihr 
lebt oder sterbt, euer Name wird mit goldenen Lettern 
in den Blättern der Geschichte verzeichnet sein. Eure Frauen 
und Töchter werden ihn schluchzend preisen, so lange noch 
Atem in ihrer Brust ist. Ihr alle seid stets und immer in 
der Hut jener Hände, die wir von unserer frühesten Kindheit 
an kennen und lieben, jener Hände, die uns hoch hinausheben 
über alles Elend dieses Lebens." Die Menge der Soldaten 
aller Rangstufen und aller Altersklassen, die die Kirche 
bis zur Türschwelle füllte, daß kein Apfel zur Erde fallen 
konnte, stand starr und unbeweglich, wie gebannt am Boden 
wurzelnd. Als die letzten Worte der kurzen Rede verklungen 
waren, löste sich der Bann, und alle stimmten das schöne 
Kirchenlied „Alles meinem Gott zu Ehren" an. Und ich 
habe — so schließt Cabasino Renda — noch nie in meinem 
Leben Leute gehört, die so begeistert und so überzeugt gesungen 
hätten! 
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