Volltext: Unsere Führer im Weltkrieg

Religiöse Ueberlieferung im sächsischen 
Königshaus. 
Für den religiösen Sinn, der das sächsische Königshaus 
erfüllt, gibt ein leuchtendes Beispiel der Bruder des Königs 
Friedrich August, Prinz Max von Sachsen. Er ist katholi- 
scher Geistlicher und als solcher gleich zu Beginn des Krieges 
als Feldprediger auf das Schlachtfeld geeilt. Von seiner 
Wirksamkeit hat Cabasino Renda im „Giornale d'Italia" 
ein anschauliches Bild entworfen. Er erzählt, wie der Prinz 
immer dort zu finden wäre, wo die Schlacht am stärksten 
tobt. Einmal las er in der Kirche von Epinal, wenige Kilo- 
meter von der Feuerlinie entfernt, eine feierliche Messe. Im- 
mer näher kam die Schlacht, und die Schrapnells begannen 
ihren Eisenhagel über die Kirche regnen zu lassen. Schon 
waren zwei Kirchenfenster von Sprengstücken zertrümmert; 
aber Prinz Max las ruhig seine Messe zu Ende vor einer 
Gemeinde, die so ruhig und unbekümmert war wie er selbst. 
Auch unter den französischen Gefangenen und verwundeten 
Soldaten erfreut sich der Prinz unbegrenzter Volkstümlich- 
keit. Nicht nur wegen der Hilfsbereitschaft, mit der er sich 
jedes Verwundeten annimmt, sondern auch deshalb, weil er 
stets bereit ist, durch die Vermittlung seiner Freunde in der 
Schweiz den Familienangehörigen in Frankreich Nachrichten 
über das Befinden der Verwundeten zukommen zu lassen. 
Ich sah ihn in diesen Tagen wieder auf der Kanzel einer 
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