Volltext: Die Zukunftsküche

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68. „Mnd"-Suppe. (Spitaks-Suppe der Zukunft.) 
Von einem Ei, etwas Salz und einigen Löffel voll Mehl wird 
ein sehr fester Teig gemacht, dann auf dem Reibeisen gerieben und so 
trocknen gelassen. 
Nachher lässt man 5—6 Deka Laureol warm werden, gibt den 
geriebenen, trockenen Teig hinein und röstet ihn unter oftmaligem Um 
rühren ziemlich gelb. 
Nach diesem Rösten gießt man das erforderliche Wasser zu, salzt 
noch nach Bedarf nach, fügt dem Ganzen drei geschnittene Champignons, 
grüne Petersilie und Schnittlauch zu und lässt diese Suppe dann noch 
mals aufkochen. 
Vor dem Anrichten rührt man noch eine Messerspitze voll Nähr 
salz-Pulver ein. 
Gruppe II. 
Falsche Fleischspeisen. 
Die Bezeichnung für diese Gruppe wird jeder Hausfrau und Köchin 
sofort bekannt erscheinen, denn sie stammt doch nur von den sogenannten 
falschen Suppen ab, welche in gewöhnlichen Haushaltungen an vor 
geschriebenen religiösen Fasttagen vorherrschend zu sein pflegen. Dieser 
Ausdruck wurde also blos darum gewählt, weil er landläufig ist und 
man das Kommende damit schon mehr gekennzeichnet hat. Ob es aber gar 
so falsche Fleischspeisen sind, oder ob man sie nicht eigentlich als die 
richtigsten und besten bezeichnen könnte, bleibt der Erfahrung jedes 
Einzelnen überlassen, und auch diejenigen, welche selbe vorgesetzt bekommen, 
mögen diesbezüglich ihr maßgebendes Urtheil abgeben. 
Soll dies aber sicher ein maßgebendes Urtheil werden, dann 
muss vorher das gewisse Vorurtheil verscheucht worden sein, damit 
man in der That allen Ernstes die Prüfung vornehmen kann; folglich 
m üsse n alle G e d a n k e n bei der Sache sein. 
Es ist am widersinnigsten und für das Gute, welches hier ange 
boten wird, am gefährlichsten, wenn man diese „Fleischspeisen" mit 
allen gewohnten Nörgeleien, Spöttereien und Lächerlichkeiten 
spickt und hinein isst. In einem solchen Falle lassen sie ganz gewiss 
auch nur die betreffende Wirkung fühlen, d. h. man verwirft sie und 
bleibt bei der gewohnten Ernährung, bei der die Eltern und Groß 
eltern ihrer noch sehr jungen, aber trotzdein gesundheitlich falsch 
ernährten Kinder achtzig und neunzig Jahre alt geworden sind.
	        
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