Volltext: Die Zukunftsküche

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Einzelne Stichproben über die „Kraft" des Fleisches kann 
jedermann selbst an sich anstellen, die besonders in auffälliger Weise 
den schwächer Veranlagten oder an und für sich Nervösen am besten 
gelingen werden. Solche wissen dann den Unterschied obiger Fleisch 
speisen am ehesten zu erkennen und wühlen auch gewöhnlich instinctiv 
darnach. 
Vervollständigt wird diese Theorie in der Praxis noch dadurch, 
dass auch das Back- oder Bratfett berücksichtigt wird; also Schweine 
oder Gänsefett ein für allemal ausgeschlossen bleibt. Ganz dasselbe ist 
auch beim Rindfleisch der Fall, mit der „anscheinend" so kräfti 
genden Suppe; also im allgemeinen bei der gewohnten gemischten 
Kost, mit der man leichterdings den ganzen Unsinn der Fleischnahrung 
zu decken sucht. 
Nun käme noch das rohe oder halbrohe Fleisch, welches beson 
ders für vornehme Kreise sein Dasein hat, also glücklicherweise in seiner 
Zubereitungsart sehr kostspielig ist, in Betracht. Dieses nimmt die 
Nerven solcher Classen wieder vollkommen entsprechend und stärker in 
Beschlag. Ja, in einem solchen Fleische sind eben die Gift- und Reiz 
stoffe mehr vorhanden und erhalten geblieben, werden daher auch mit 
genossen, welcher Genuss folgerichtig eine weit ergiebigere Reizbarkeit 
mit sich bringt. 
Noch deutlicher treten die Wirkungen des Roh- und Halbroh 
fleisches auf, wenn ihm, wie's eine üble (Un-) Sitte eingebürgert, viel 
Blut erhalten bleibt und dieses natürlich auch in rohem Zustande mit 
genossen wird. 
In: Blute der Thiere verkörpert sich so recht deren Lebenselement, 
welches sich auf diese Weise mit ganz gleicher Wirkung auf die be 
treffenden Menschenclassen überträgt. Die Blutgier der Raubthiere, die 
sich hauptsächlich, wie bekannt, vom Fleisch und Blut ihrer Mit 
geschöpfe ernähren, soll uns hier als drastisches Beispiel dienen. Ja, 
die Blutgier der Menschen übertrifft manchmal oder überhaupt die 
jenige der wilden Thiere dadurch, dass sie oft viel bestialischer und 
aber in jeder Weise mit Verstand ausgeübt wird, was hiebei die 
Wagschale so tief senkt. 
All diese Erregungen sind die Folgen einer solchen Blutgier und 
stehen nun im vollsten Widerspruch zu der medicinischen Wissenschaft, 
die schwächlichen Kindern, zumeist aus guten Häusern, viel rohes, 
möglichst bluttriefendes Fleisch vorschreibt. 
Solch eine unglückselige Methode bringt unseren Kindern natür 
lich um keinen Tropfen mehr gesundes Blut bei, dafür aber die be
	        
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