Volltext: Die Zukunftsküche

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schwinglichen Ausgaben verbunden wäre, müssen wir nothgedrungen zur 
praktischen Verarbeitung und Aufbewahrung desselben schreiten, um 
auch in der mehr obstlosen Zeit deren Mangel nicht so sehr zu em 
pfinden. 
Die Erfahrung lehrt uns diesbezüglich dem Dörrobst den Vor 
rang zu geben, weil diese Aufbewahrungsmethode viel weniger auf 
Rechnung des natürlichen Nährwertes vor sich geht. Diese Art Obst 
verwertung lässt sich aber im kleinen sehr schwer oder gar nicht betreiben, 
ausgenommen, man schafft sich eine Obstdörre (siehe Anhang) an. 
Einen weiteren Ausweg gäbe es dann nur, dass man fleißig Dörrobst 
kauft (siehe Preisliste unter den Anzeigen), welches im Verhältnis zum 
frischen auch nicht viel theuerer zu stehen kommt. 
Was nun das Einlegen und Einkochen des Obstes anbelangt, 
lässt sich darüber schon eher reden, bedarf es hiezu weiters keiner be 
sonderen Regeln, als wie solche in vorhergehender Gruppe bereits auf 
gezählt wurden. Nur soll hier noch mehr beachtet werden, dass nur 
das schönste und dauerhafteste Obst gekauft und möglichst wenig Zucker 
zusatz gegeben, sowie sehr gut verbunden wird. 
Während Dörrobst am leichtesten verdaulich und oftmals sogar 
dem frischen vorgezogen werden muss, haben wir bei sämmtlichen ein 
gelegten und eingekochten Sorten das gerade Gegentheil zu verzeichnen, 
und dieses soll uns zugleich ein Merkzettel sein, dass wir den Genuss 
desselben möglichst einschränken und müßigen sollen. Die übliche An 
gewohnheit des Cvmpots als Nachtisch hat somit gänzlich zu ent 
fallen, man benützt dafür derartige Obstgaben direct als Zugaben 
zu Hauptmahlzeiten, denn jedes sogenannte Dessert bedeutet für den 
Magen eine unerträgliche Last oder Überbürde, dies aber in erhöhtem 
Masse bei jeder Art von Dunst- u. dergl. Obst. 
Die Obstpressungen sind ebenfalls derart, um selbe im Haushalt 
unmöglich zu machen; presst man aber wirklich, so kommt dann die 
Haltbarkeit des betreffenden Saftes in Betracht, welcher man keine 
Grenzen bestimmen kann. 
Wir sind demnach auch hierin an den Massen- und praktischen 
Betrieb gebunden, müssen diesem seine Rechte lassen und herzlich froh 
sein, wenn man darin gediegene Fortschritte macht, wie z. B. in letzter 
Zeit mit der Herstellung alkoholfreier Weine (siehe Gruppe XII), wo 
mit uns ein fast vollwertiger Obstgenuss zu jeder Jahreszeit geboten wird. 
Wenden wir uns nun unseren edlen, unschätzbaren und kräftigen 
Waldesfrüchren zu, die in jeder Beziehung allen anderen Frucht 
gattungen den Rang streitig machen; gerade auch aus diesem einen
	        
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