Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

200 
77. Lustige MusseM. 
Von zwei Eiklar einen festen Schnee, in diesen rührt man 
10 Deka Zucker mit etwas Vanillin leicht ein. Hierauf wird das 
Backblech mit Laureol ausgeschmiert, mit Mehl ausgestaubt und darauf 
von obiger Windmasse mit einem Löffel Busserl gemacht, welche mit 
abgezogenen, gehackten Mandeln bestreut und dann kühl gebacken 
werden. 
78. Kriichtenörot. 
12 Deka getrocknete, schöne Zwetschken werden rein ausgewaschen, 
weich gekocht, dann abgesiehen. In dem Zwetschkensud werden nun 
18 Deka rein ausgewaschene Birnen gekocht; man gießt öfters heißes 
Wasser nach und schüttelt sie auf. Man achte hiebei aber ganz be 
sonders darauf, dass die Birnen nicht zu sehr im Wassersud und nach 
dem Kochen nicht zu viel Sud übrig bleibt, der Sud sollte am besten 
ganz eingekocht sein. Die Zwetschken werden jetzt länglich und 
die Birnen blättrig geschnitten; außerdem schneidet man noch 18 Deka 
halbgekochte Feigen und 12 Deka gereinigte Datteln länglich zusammen. 
Nun werden 18 Deka Rosinen und sieben Deka Pignolen ausgewaschen, 
dann 6 Deka geschälte Mandeln, 6 Deka Haselnüsse und 7 Deka ge 
wöhnliche, schöne Nüsse und 6 Deka Citronat sein geschnitten. 6 Deka 
gereinigte Weinberl, zwei Päckchen Vanillin, von je einer Citrone und 
Orange die geriebene Schale, 5 Deka Zucker und etwas gestoßenes 
Zimmt. 
All dieses wird nun gut durcheinander gemengt, ein Achtel 
liter a lko h o lfr ei er Weißwein darüber gegossen und zugedeckt, über 
Nacht stehen gelassen. 
Des andern Tages wird folgender mürber Teig gemacht: 21 Deka 
Butter, 10 Deka Zucker, 30 Deka Mehl, zwei Dotter, etwas Salz, von 
einer halben Citrone den Saft und zwei bis drei Esslöffel saueren 
Rahm. Dieser wird ausgerollt und hernach wieder zusammengeschlagen, 
welcher Vorgang mehrmals wiederholt wird; schließlich schlägt man 
ihn wieder zusammen und lässt ihn 1 Stunde an einem kühlen Orte 
zugedeckt rasten. 
Nach dieser Zeit wird die Fülle in kleine Theile getheilt, so viele 
solcher Theile, so viel kleinere Teigflüchen. Letztere werden sodann aus 
gewalkt, in die Mitte des Teiges die hiefür bestimmte Fülle gegeben, 
der Teig darüber zusammengeschlagen und an den Enden fest zusammen 
gedrückt. Man achte aber hiebei nur darauf, dass die Fülle ganz 
gleichmäßig ist, also ein schöner, glatter Stritzel entsteht. Jeder Stritzel 
kommt mit der Verschlussseite ans das mit Lanreol bestrichene Backblech