Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Selbst die Wissenschaft steht, wie schon eingangs erwähnt, ganz 
auf dem alten Standpunkte; macht sie doch selbst die Wiederkehr der 
Lebenskräfte von rohem Fleisch, bei dessen Zerschneiden einem das 
Blut ins Gesicht spritzt, vom Eingießen rohen Blutes, in neuerer 
Zeit von verschiedenen theuren Präparaten aus Fleisch u. dgl. ab 
hängig; außer den vielen Fleischextracten und Peptons kommt seit 
neuerer Zeit auch ein ganz besonders theures Kräftigungsmittel (!?) 
einer Farbwarenfabrik in den Handel und vielfach ist diese Leimruthe 
zum Gimpelfang in Schaufenstern zu sehen. Hoffentlich sorgen auch die 
Preise dafür, daß sich dieses „Kräftigungsmittel" nur in den Schau 
fenstern verbreitet, denn man wurde Wohl thatsächlich auf der Lebens 
kräfte Wiederkehr so lange warten, bis der Sargdeckel diesem Zuwarten 
ein Ziel setzt. Dänin war es eben „ein unheilbares Leiden!" 
Eine Schulweisheit jeder Richtung, die so entartet, muss doch 
schließlich auch weitere Entartungen mit sich bringen, welchen nur 
dadurch der beste Hebel entgegen gehalten werden kann, wenn wir 
vorläufig allen Ernstes an Selbstbildung schreiten. Ist das 
denkende Volk endlich so zahlreich, um auf diese gefährlichen und 
vernunftwidrigen Verhältnisse öffentlich einwirken zu können, dann soll 
es mit allem Nachdruck geschehen. 
Man wird einem solchen Verlangen von unten herauf oben nicht 
viel widerstehen können und einmal gehörig Wandel schaffen müssen. 
Wer es also vorzieht, lieber zu essen, um wirklich lang und 
glücklich zu leben, als blos zu leben, um zu essen und frühzeitig 
in Jammer und Elend zugrunde zu gehen, der schlage letzterwähnten 
Weg sofort ein, d. h. , erkenne sich selbst! Leistet man dieser Selbst 
erkenntnis dann getreulich Folge, so entwickelt sich aus dieser Treue 
schön langsam ein vollkommener Mensch, wie er Gott gefällig ist. 
Ein Häuflein solcher Menschen wird dann die Grundvesten 
wahrer Weisheit bilden, und nur so kommen wir dann in eine neue, 
bessere Zeit hinein! 
II. 
Umkehr, solange es noch Zeit -a)u! 
Jeder klar sehende Mensch kann vielfach beobachten, wie wir 
immer mehr und mehr vor Schluss des alten Jahrhunderts einer 
neuen Zeit und gleichzeitig besseren Verhältnissen näher kommen. Das 
Alte stürzt und Neues blüht aus den Ruinen!