Volltext: Die Zukunftsküche

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Laienwelt als das hingestellt werden, was sie in diesem Sinne eigent 
lich ist: Ein Gebäude des Wissens, aber ohne Weisheit und Erfahrungen. 
Derartige Kundgebungen sind schon oft und oft, zumeist von 
Laien geäußert worden, sowie sich überhaupt jede Wahrheit, und 
ganz besonders auf diesem Gebiete, fast nur durch Laien, d. h. durch 
persönliche Erfahrungen durchringt; ist es doch allbekannt, dass alle 
Theorie grau und nebelhaft ist. Jede wirkliche Verbesserung (Reform» 
' der Heilkunde stammt daher- zum weitaus größten Theile von An 
regungen und praktischen E r f a h r u n g e n einzelner gottbegnadeter 
Laienärzte, dann kam „schön langsam" wie immer, der hinkende Bote 
nach: Man versuchte ganz einfach diese Wahrheiten ins eigene Ge 
bäude hinüberzunehmen, entstellte sie zumeist bis zur Unkenntlichkeit, 
und dieses Experiment ergab dann stets eine neue wissenschaftliche 
Theorie, welche zufolge ihrer Entstellung wieder nicht vollständig zur 
Praxis werden konnte. 
Verlangen wir daher ganz unerbittlich, dass man berufenerseits 
den menschlichen Organismus, d. h. die ganze Lehre von dessen Wesen, 
nochmals einer aufmerksamen Revision unterzieht und dabei wohlweis 
lich den Aufbau jedes einzelnen seiner Theile genau erforscht, welch 
emsige Arbeit unbedingt zu denr richtigen Ergebnisse führen muss, dass 
der Mensch bei einer Ernährung mit den jetzigen modernen Nähr 
mitteln (Reizmitteln) sein Auskommen und Heil nicht finden kann, folg 
lich von Geschlecht zu Geschlecht mehr und mehr dahinsiechen muss! 
Ferner wird die Revision ergeben müssen, dass die menschlichen 
Zähne gegen jene der fleischfressenden Thiere so ganz verschieden sind; 
erstere sind zum Theile schneidig und abgerundet, somit zum Zer 
schneiden und Kauen, während die Zähne der Thiere spitzig, daher mehr 
zu einer zerreißenden Thätigkeit bestimmt sein müssen. 
Eine ebenso grundverschiedene Unähnlichkeit weist der Speichel 
seiner Beschaffenheit nach auf. Der menschliche Speichel, welcher von 
den Speicheldrüsen beim Kauen abgesondert wird, besitzt beiweitem 
nicht diese Schärfe, wie jener bei den eigentlichen Fleischfressern unter 
der Thierwelt. Hiezu kommen dann noch die Mage n s et) t e t m h ü u t e, 
welche gerade darunter, weil eben der menschliche Speichel weniger 
scharf als bei Fleischfressern, viel mehr zu leiden und zu bewältigen 
haben; desgleichen sind noch die Darm längen und inneren Aus 
kleidungen (Zotten) zn berücksichtigen. Diese beiden Hauptbetheiligten, 
Magen und Gedärme zeigen uns nur zn oft und in sehr verständlicher 
Form, dass sie die ihnen zugemuthete und in Unwissenheit aufgebürdete 
übermäßige Arbeitskraft auf die Dauer nicht ungestraft vollführen können.
	        
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