Volltext: Stadt und Festung Belgerad

Die Mädchen in Mazedonien 
4 m späten November, kur; vor den letzten Stürmen, 
in denen die Deutschen die tapferen Serben über 
ihre eignen Grenze in das verschneite montenegrinische 
Gebirge warfen, widerfuhr dem Unteroffizier Rolb die 
seltsame Geschichte, die nun erzählt werden soll. Wenn 
die Sage hierbei zuweilen abirrt und mehr von den 
Rriegern, von den Bergen und den Rämpfen einge- 
fiochten wird, als auf den ersten Blick notwendig scheint 
— denn es ist eine Liebesgeschichte —, so möge man 
zugute halten, daß jene Bilder groß genug waren, um 
für immer zu verpflichten. Es ist also notwendig, sie 
zu retten, bis auch sie vor neu heraufziehenden Ge¬ 
wittern versinken. Und vielleicht wird sogar einer, der 
anderswo tief genug in die geheimnisvolle Webekunst 
der Dichtung hinabsah, auch hier den heimlich glühenden 
Zusammenhang hinter allen Dingen schauen, den nur 
ahnen zu lassen die Runft des Schöpfers ist. 
Um es gleich zu sagen: der Infanterist Fading, vor 
dem Rriege Student der Gotteswissenschaft in München, 
hatte den Glauben an das glühende Gewebe, aus dem 
alle Dinge wachsen, längst verloren. Er sah nur den 
klaren Weber Tod und sah das Leben nicht mehr, das 
von Feuer und Dampf verhüllt fern am anderen Ende 
der zuckenden Wand spann. Allzu tief hatte ihn der 
tausendfache Tod der wehrlosen erschreckt, und die 
wehrhaften Männer, die sich vor der inneren Not zu- 
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