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Wilhelm Ludwig Wekhrlin.
(Um 177)
⸗ Kaum grauete der Tag, so fand sich ein Haufe
Trödlerinnen in meinem Zimmer ein. Sie trugen teils ihre
Waren, teils sich selbst an. In Wien scheint die Gewohnheit zu
sein, daß die Kramläden den Käufern nachlaufen. Die Zu—⸗
nötigungen dieser Weiber sind unbeschreiblich. Ich war glück—
lich genug, sie mir nach einer vollen Stunde für etliche Gulden
vom Halse zu schaffen.
Es ist eine Augenweide, zu sehen, wie munter, wie wohl—
gemut/ wie geputzt die Leute auf den Straßen hin und wieder
wandeln. Dies erweckt bei mir ein sehr gutes Vorurteil von
dem Vorzug der Regierung.
.. Sagte ich Ihnen nicht bei irgendeiner Gelegenheit,
daß der Umkreis der Stadt eine Stunde betrüge? Gerade
soviel ist es, um in einem vürgerlichen Schritte rund um den
Wall herum zu spazieren. Heute maßen wir es, Herr Lockmann
und ich, ab. Er hatte die Gefälligkeit, mich auf den Wall zu
fühven, weil er zur Sommerszeit einer der glänzendsten und
volkreichsten Spazierplane ist. Hier sah ich alles, was reizend,
was geschmackvoll, was schön ist zu Wien. Liebesgötter in
Menschengestalt flatterten zwischen Grazien. Die Pracht, die
Schönheit gingen mit der Vernunft gepaart: sie s chienen zum
erstenmal im Verständnisse zu leben.
Im Ernste, das Geblür ist sehr schön unter diesem
Himmelsstriche, und ihre Kleidung böchst natürlich. Ich habe
vollendete Schönheiten unter dem Frauenzimmer gesehen
und unter den Mannsbildern Gestalten, auf die ein persischer
Zultan neidisch sein würde.
Aber diese Gaben werden durch die unerträglichste Selbst⸗
liebe und Eitelkeit verdunkelt.
.... Heute war ich im Prater, welches der Hydepark zu
Wien ist. Wir trafen xeine schöne Welt an, ob es zwar nicht an
der Menge der Menschen sehlte. Der Prater ist ein Lustwald,
der sich langs dem Donaustrome don der Spitze der Leopold—
stadt an auf eine halbe Meile erstreckt. Anfanglich ist der Wald
ziemlich licht. Weiterhin Pird er dunkler, weniger bevölkert; und
in der Tiefe lassen sich einige Hirsche und Rehe sehen. Da dieser
Wald eine Halbinsel ist, so — man die Ver⸗
gnügungen unendlich durch Gondeln und Wasserfahrten ver⸗
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