Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

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falls, Cour zu machen, erscheinen durften. Die Erzherzoginnen 
saßen auf Stühlen, die Rücken ohne Armlehnen hatten .. 
Mary Worthley Montagu (160801762), die in der 
englischen Literatur des 18. Jahr hunderts eine gewisse Rolle 
spielte, reiste mit ihrem Gatten Edoward W. Montagu, der als 
Gesandter nach der Türkei geschickt wurde, 1716 nach Kon⸗ 
stantinopel und verweilte eine Zeitlang in Wien, wo sie zum 
Hofe Karls VI. Zutritt hatte. 
Montesquieu 
an Abbé D'Olivet. 
Wien, 10. Mai 1728. 
Ich schreibe Ihnen, teurer und berühmter Herr Abbé, und 
wünschte stark, daß dies ein Mittel wäre, mir Ihre Freundschaft 
zu erbalten, die ich mein ganzes Leben, soweit es mir möglich 
war, pflegte, da sie mir von unbegrenztem Werte ist. Ich bin 
recht zufrieden mit dem Aufenthalt in Wien; man macht hier 
sehr leicht Bekanntschaften, die großen Herren und Minister 
sind ungeumein ugänigl h, der Hof vnd die Stadt in enger 
Verbindung, die Zahl der Fremden ist hier so groß, daß man 
zu gleicher Zeit Fremder und Bürger ist. Unsere Sprache ist 
da so allgemein, daß sie beinahe die einzige bei Leuten vom 
Stande ist und das Italienische fast entbehrlich bleibt. Ich bin 
überzeugt, das Französis che wird in den fremden Ländern 
täglich noch gewinnen. Der Verkehr der Völker ist hier so 
groß, daß sie unbedingt das Bedürfnis nach einer gemeins amen 
Sprache haben, und man wird immer unser Französisch wählen. 
Herr von Richelieu ist von hier weggereist, von den Frauen 
angebetet, und höchst geachtet bei Leuten von Verstand. 
Die zwei gebildeten Männer, die Wien besitzt, sind Prinz 
Eugen und der General Starhemberg. Wenn Sie mir zwei 
— der Madame de Lambert und 
zwei andere von den Eloges. des Zaren und des M. Newton 
schicken können, würden Sie mir einen Gefallen erweisen. Ich 
möchte ihnen diese Werke zeigen und würde ihnen leicht eine 
gute Meinung von unserem Frankreich beibringen. 
* 
Tagebuchaufzeichuung Montesquieus. 
Den 20. Mai 1728 ging ich nach Laxenburg; ich hatte die 
Ehre, dem Kaiser und der Kaiserin die Hand zu küssen. Ich sah 
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