Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

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die Kaiserin gelassen wird; ungeachtet ich sehr ungeduldig bin, 
eine Schönheit zu sehen, die die Bewunderung so verschiedener 
Nationen war. Wenn ich diese Ehre gehabt habe, so werde ich 
nicht ermangeln, Ihnen meine wahren Gedanken darüber wissen 
zu lassen, weil es für mich ein besonderes Vergnügen ist, die— 
selben meiner lieben Schwester mitzuteilen. 
Lady M. W. Montagu an Herrn P... 
Wien, den 14. September a. St. (1716). 
... Ich finde bei mir (so wie bei den übrigen meines Ge— 
schlechts) eine starke Anlage, an Wunderwerke zu glauben, ich 
mag sie nun betrachten, wie ich will. Bilden Sie sich jedoch nicht 
ein, daß ich durch die Luft dieser päpstlichen Länder angesteckt 
sei; ich habe mich in der Tat so weit von der Disziplin der 
englischen Kirche entfernet, daß ich letzten Sonntag die Oper, 
welche in dem Garten der Favorita aufgeführet wurde, besuchte 
und mich so sehr damit belustigte, daß mir noch keine Reue an—⸗ 
gekommen ist, sie gesehen zu haben. Nichts von dieser Art muß 
jemals prächtiger gewesen sein. Und ich kann es leicht glauben, 
wenn man mir sagen wollte, daß die Verzierungen und Kleider 
den Kaiser dreißigtausend Pfund Sterling kosten. Die Bühne, 
die über einen breiten Kanal gebauet war, wurde beim Anfang 
der zweiten Handlung in zwei Teile geteilet, so daß man das 
Wasser erblickte, auf welchem unmittelbar von verschiedenen 
Seiten zwo Flotten von kleinen vergoldeten Schiffen 
erschienen, die ein Seetreffen vorstelleten. Es ist nicht leicht, sich 
in Gedanken einen Begriff von der Schönheit dieser Szene zu 
machen, die ich mir besonders merkte, obgleich das übrige in 
seiner Art ebenfalls vollkommen schön war. Die Geschichte der 
Oper ift die Bezauberung der Alecina, welche gute Gelegenheil 
Zum Gebrauche mannigfaltiger Maschinen und Abänderung der 
Szenen, die mit überraschender Schnelligkeit gewechselt werden, 
verschafft. Das Theater ist so groß, daß es dem Auge schwer 
wird, darüber hinzuschauen, und die Kleider sind von der 
äußersten Pracht und steigen bis auf hundertundachte. Kein 
Haus war groß genug, diese weitläuftigen Verzierungen zu 
sassen; nur ist dabei das Frauenzimmer, das in freier Luft sitzt, 
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