Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

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findet. Ihre Zimmer sind mit den feinsten Brüßler Tapeten 
zehangen, mit ungeheuer großen Spiegeln in silbernen Raymen, 
feinen japanischen Tischen, Betten, Stühlen, Baldachins und 
Vorhängen von dem reichsten genuesischen Damaste oder 
Sammet, die beinahe ganz mit Gold gestickt und mit Borten 
hesctzt sind, gezieret; welches alles durch Gemälde, große Vasen 
hon japanischem Porzellan und große Hangleuchter von Berg⸗ 
kristall noch mehr belebet wird. 
Ich habe beveits die Ehre gehabt, von verschiedenen Per⸗ 
sonen vom ersten Range zur Mittagsmahlzeit geladen zu 
werden, und ich muß gerecht sein, zu gestehen, daß der gute Ge— 
schmack und die Pracht ihrer Tafeln dem, der in ihren Möbeln 
herrschet, sehr wohl entspricht. Ich bin mehr als einmal mit 
funfzig Gerichten, die alle in Silber aufgetragen und wohl be⸗ 
reitet waren, und einem verh aãltnismäßigen Nachtische in dem 
feinsten Porzellän bewirtet worden. Doch die Vers chiedenheit 
und der Reichtum ihrer Weine scheint das meiste Erstaunen zu 
verdienen. Es ist gewöhnlich, eine Liste von denselben neben die 
Zervietten auf die Teller der Gäste zu legen, und ich habe zu⸗ 
veilen bis auf achtzehn verschiedene Gattungen, die in ihrer 
Art alle auserlesen waren, gezählet. — Ich war gestern in des 
Vizekanzlers Grafen Schönborn Garten, wohin ich zu Mittag 
gebeten war; und ich muß bekennen, ich kenne nichts so 
Reizendes als die Vorstadt von Wien. Sie ist sehr groß und bei— 
nahe nichts als vortreffliche Paläste. Wenn es der Kaiser tunlich 
fände, zuzugeben, daß die Tore der Stadt ausgehoben würden, 
im die Vorstadt mit ihr zu vereinigen, so würde er eine der 
größten und bestgebauten Städte don Europa haben. Graf 
Schönborns Gartenhaus ist eines der prächtigsten; die Aus⸗ 
möblierung ist ganz —D Geschmack aus⸗ 
gesonnen, daß man sich nichts Lebhafteres und Blendenderes vor⸗ 
dellen kann. Ich rede nicht einmal von einer Galerie, die voller 
Zeltenheiten in Korall und Perlmutter ist, oder von den am 
ganzen Gebäude verschwendeten Vergoldungen, Schnitzwerken, 
Anen Gemälden, auserlesenem Porzellan, alabasternen und 
elfenbeinernen Bildsäulen und ungeheuern Orange- und 
Amonienbaumen in vergoldeten Gefäßen. Die Mittagsmahlzeit 
war vollkommen gut und wohl angeordnet und immer annehm⸗ 
licher durch das aufgeräumte Wesen des Grafen. 
Ich bin noch nicht bei Hofe gewesen, weil ich gezwungen 
bin, auf meine Staatsrobe zu warten, ohne welche man nicht vor 
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