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sie alle weiter heißen, zusamt dem Schwarzgelb der Dynastie und
des Anecien régime geschmückt war. Eine Schar munterer Jugend
und heiterer Gesellen folgte der ernsthaft dahinwandelnden
Musterkarte. Tagsdarauf waren alle Nationalitätsfarben von
der Straße verschwunden. Die Satire hatte sie vertrieben und
hatte zustande gebracht, was die ganze österreichische Polizei nicht
bermocht hätte. Man hatte sich durch die Revolution den Humor
nicht vertreiben lassen. Ich wohnte in jenen Tagen einer Toten⸗
feier auf dem Währinger Friedhofe bei, auf welchem die auf den
Barrikaden gefallenen Männer des Volkes bestattet waren. Eine
zahlreiche Menge von Personen beiderlei Geschlechtes hörte die
Reden bekannter Volksführer auf den Gräbern von Gatten,
Brüdern, Freunden und Parteigenossen in ernster Stimmung
an, und ernst und still verließ man den geweihten Platz. Nicht
weit aber war der Menschenzug auf dem Rückwege gelangt, als
der ungewohnte Ernst der gewohnten Heiterkeit Platz machen
mußte, welche sich immer lauter und rückhaltloser äußerte, bis
ein Teil der soeben 'noch trauernden Menschenschar in ein an
der Straße stehendes Gesells chaftshaus einfiel, aus dessen großem
Saale Musit eescholl. Ich weiß nicht, ob diese zufällig anwesend
oder für die Gelegenheit bestellt war. Jedenfalls war es keine
Trauermusik, und zu den unwiderstehlichen Tönen von Walzern
und Ländlern wurde alsbald ein Ball improvisiert. Man tanzte,
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denken. Ich war mit in den Saal getreten und sah dem fröhlichen
Treiben zu. An einem Tischchen in meiner Nähe saßen. vier
Personen aus dem kleinen Bürgerstande, ein alter Mann, eine
AIte Frau, ein junger Mann in der Kleidung eines Arbeiters
und ein hübsches Mädchen in einfach bürgerlicher Tracht. Als
der junge Mann mich bemerkte, stand er auf, trat zu mir heran
und begrüßte mich. Er kannte mich von irgendeiner Gelegenheit
her, bei der ich öffentlich gesprochen hatte. Dann lud er mich ein,
zu dem Tischchen zu treten und mich zu s einer kleinen Gesell⸗
schaft zu setzen. Das Mädchen, sagte er mir, sei seine Braut, die
heiden Alten deren Vater und Mutter. Ex stellte mich den drei
Leuten vor. „Na, Kathi,“ sagte er zu dem Mädchen, „küsse den
Herrn Fröbel, „er ist ein guter Demokrat.“ Und natürlich wurde
geküßt.
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Zulius Fröbel (1805 bis 18938) war ‚alß, Mitglied. des
Frantfurter Parlaments zusammen mit Robert Blum am