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im Lustspiel in den Grenzen konventionellen Anstandes be—
wegen, und das macht diese Bühne zu einer wahren Arena des
Talentes, zu einer Appellation an die schaffenden Kräfte, einer
einschmeichelnd überredenden Vertrauten der Dichter und der
Künstler.
Und diese herrliche Bühne darf nicht dem deutschen Genius
gehören! Eine kindisch bornierte Zensur beherrscht sie. ...
Karl Ferdinand Gutzko w (1811 - 1878), ein gebürtiger
Berliner, war nicht nur ein erfolgreicher Dramatiker
IZopf und Schwert“, „Uriel Akosta“ u. a.) sondern
auch ein gewandter Publizist, der für die sozialen Wandlungen
feiner Zeit lebhaftes Verstaͤndnis hatte. Seine zahlreichen
Reisen führten ihn auch nach Wien.
Sebbet
an Elise Lensing.
Wien d. 9. November 1845.
Wien ist eine schöne imposante Stadt und mag im Sommer
mit Italien wetteifern, denn die schönsten Gegenden liegen
cingsherum und ein Spaziergang über die Bastei gewährt selbst
jetzt herrliche Aussichten; die eigentliche Stadt ist nur klein, aber
Vorstädte, die sich ins Unendliche auszudehnen scheinen, um⸗
geben sie, ohne mit ihr zu einem unordentlichen Klumpen zu—
fammenzufließen; dies verhindern die sogenannten Glacis, große,
— —
Stadt scheiden. Wie wunderlich wird es Dir vorkommen, wenn
ich Dir sage, daß ich mich anfangs gar nicht daran gewöhnen
konnte, Deutsch um mich sprechen zu hören, daß diese Sprache
fvemd und sonderbar auf mich wirkte und daß ich noch ietzt,
wenn ich in Gedanken bin, sehr oft italienisch mit den Kellnern
und Aufwärtern zu reden anfange! In Wien läßt es sich ohne
Zweifel sehr angenehm leben, nur ist alles ohne Ausnahme un⸗
—ED
schnittmit Unrecht verrufenen italienischen Preise ums Drei—
fache und Vierfache. Eine Tasse Kaffee kostet 5 Schilling nach
Hamburger Geld, ein kleines Brot 1 Schilling, für die
Wohnung muß ich 9Gulden zahlen und sogar für