Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

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Das Treiben auf den Straßen ist außerordentlich. Sie 
sind alle sehr schmal und wundervoll gepflastert, aber ohne 
Bürgersteig, und die Equipagen und Fiaker, welche stets in 
gestrecktem Trab fahren, jagen ganz dicht an den Häusern hin, 
so daß man sich wirklich in acht nehmen muß. Kein Wunder, 
wenn man bei so geteilter Aufmerksamkeit sich alle Augenblicke 
in diesen hohen, schmalen Straßen verirrt. Aber man blickt 
dann nur in die Höhe und findet in der Regel den alten 
Stephan, der mit seiner hohen Spitze den vechten Weg zeigt, 
oder zu fich winkt, um von diesem festen Punkt aus die Wander⸗ 
schaft aufs neue zu beginnen. Wirklich führen alle Wege über 
den Stephan, und jeden Morgen bleibe ich unter den unge— 
heuren Gewölben und zwischen den schlanken, hohen, in schönen 
Quadersteinen geschnittenen Säulen stehen. Auch die Spitze des 
Turmes erstiegen wir; 757 Stufen führen auf den sogenannten 
Starhembergsitz; eine kleine Bank in einer Nische, von welcher 
aus man das weite Marchfeld überblickt und weit hinein nach 
Mähren und Ungarn schaut. Da saß mit kummervollem 
Herzen der alte Starhemberg und bewachte die stets näher 
rüchende Macht der Türken. Die weite Ebene war bedeckt mit 
ihren Zelten und Pferden, die große, hunderttausend Zentner 
schwere Kette, die jetzt im Kaiserlichen Zeughaus hängt, war 
geschmiedet, um die Donau zu sperren, die österreichische Streit— 
macht war vernichtet, der kaisexliche Hof nach Linz— geflohen, 
das Reich in Uneinigkeit, wie immer zersplittert, und keine Hilfe 
war daher zu hoffen. Damals gab es noch keine Vorstädte vor 
Wien, die heute zehnmal so viel Raum —DDD 
liche Stadt. Derselbe Wall, wie er jetzt noch steht, nur nach 
einer Seite mit ein paar kleinen Außenwerken versehen, war 
das Bollwerk des Christentums. Hunger und Krankheit hatten 
die unglückliche Stadt aufs Aeußerste gebracht, es handelte sich 
um Tage und Stunden, so glänzte der Halbmond auf dem 
Stephan, der Islam triumphierte in der Hauptstadt der 
chriftlichen Welt. Wie ganz anders möchte es dann in Europa 
geworden sein. Die Reiter Sobieskis entschieden damals das 
Schicksal der Welt. 
WVon Starbembergs Sitz steigt man noch über hundert 
Stufen in die Spitze des Turmes. Von hier übersieht man ganz 
Wien wie auf einer Landkarte: die Glacis, welche die Vorstädte 
von der Stadt trennen und die Bastei zu einer der schönsten 
Promenaden der Welt machen, die Schlösser und Landsitze der 
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