0
elbst die Grabstätte nicht nur Friedrichs des Großen, sondern
ruch seiner Hunde in Sanssouci, erforderlich sind, zusammen⸗
zunehmen, die Reisekosten nach Wien damit zu bestreiten und
dann hier die herrlichsten Schätze, mehr in der Tat als sie der⸗
mnalen in Berlin sehen können, zu sehen. Lies hiervon einiges
meinem so lieben, werten Freunde Geheimen Rat Schulze vor,.
eben daß er recht meinen Dank daraus ersehe für das, was mir
durch sein wohlwollendes, herzliches Interesse alles Liebes und
Butes geworden, und versichere ihn dabei, daß bei allem Obigen ich
den hiesigen Professoren Gelegenheit gegeben zu s ehen, daß wir
Niemand zu beneiden haben, im Gegenteil! Aber um mit Ge—
walt denn doch noch auf meine Relation, zurückzukommen, so
herichte ich kürzlich, daß ich heute nachmittag das schöne Schön—
brunn mit seinen Aussichten noch einmal besucht, auch die
Menagerie, doch nur die Anlage und vom Bestienvolke nur
das königliche, den Elefanten und den Strauß gesehen, der
übrige Pöbel hatte sich schon schlafen begeben. Ebenso die
Pflanzen, und da die Blumen nicht mit der Laterne sich sehen
lassen, so habe ich auch dies auf ein andermal verspart, zuletzt,
heute keine Fodor, keine Dardanelli, kein Lablache, kein usw.!
Ende schlecht, alles schlecht, nämlich noch ein Stück von einem
Leopoldstheaterstück, wovon ich den Zettel mitbringe. Morgen
in aller Frühe auf den Galopppwagen — Gott geleite den
Fuhrmann! darauf beschränken sich vorderhand alle Wünsche
meiner Brust ...
Leopold v. Nanke
an Heinrich Ritter.
Wien, 4. Oktober 1827.
..Am 24. September kam ich an. Mein erster Besuch
zeim St. Stephan. Ich blieb nicht draußen stehen, sondern ging
hinein: da ist es gewiß auch so schön wie draußen! Ich wurde
da drin mit einem Schlage fromm. Es ist in diesem Zusammen
des Dunkels (wie es kein andrer Dom so schön hat), der Lichter,
der Betenden, der Kommenden und Gehenden, eine sonderbare
Magie. Das Ueble ist: die Frömmigkeit hält gerade so lange aus,
als man drin ist, oder nicht viel länger. Mein zweiter Besuch,
gleich von da weg, bei Hormayr. Wir waren gleich in der ersten
Mimue alte Bekannte. Es ist in ihm eine regsame und frische—