Volltext: Alt-Wien [72/73/74]

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elbst die Grabstätte nicht nur Friedrichs des Großen, sondern 
ruch seiner Hunde in Sanssouci, erforderlich sind, zusammen⸗ 
zunehmen, die Reisekosten nach Wien damit zu bestreiten und 
dann hier die herrlichsten Schätze, mehr in der Tat als sie der⸗ 
mnalen in Berlin sehen können, zu sehen. Lies hiervon einiges 
meinem so lieben, werten Freunde Geheimen Rat Schulze vor,. 
eben daß er recht meinen Dank daraus ersehe für das, was mir 
durch sein wohlwollendes, herzliches Interesse alles Liebes und 
Butes geworden, und versichere ihn dabei, daß bei allem Obigen ich 
den hiesigen Professoren Gelegenheit gegeben zu s ehen, daß wir 
Niemand zu beneiden haben, im Gegenteil! Aber um mit Ge— 
walt denn doch noch auf meine Relation, zurückzukommen, so 
herichte ich kürzlich, daß ich heute nachmittag das schöne Schön— 
brunn mit seinen Aussichten noch einmal besucht, auch die 
Menagerie, doch nur die Anlage und vom Bestienvolke nur 
das königliche, den Elefanten und den Strauß gesehen, der 
übrige Pöbel hatte sich schon schlafen begeben. Ebenso die 
Pflanzen, und da die Blumen nicht mit der Laterne sich sehen 
lassen, so habe ich auch dies auf ein andermal verspart, zuletzt, 
heute keine Fodor, keine Dardanelli, kein Lablache, kein usw.! 
Ende schlecht, alles schlecht, nämlich noch ein Stück von einem 
Leopoldstheaterstück, wovon ich den Zettel mitbringe. Morgen 
in aller Frühe auf den Galopppwagen — Gott geleite den 
Fuhrmann! darauf beschränken sich vorderhand alle Wünsche 
meiner Brust ... 
Leopold v. Nanke 
an Heinrich Ritter. 
Wien, 4. Oktober 1827. 
..Am 24. September kam ich an. Mein erster Besuch 
zeim St. Stephan. Ich blieb nicht draußen stehen, sondern ging 
hinein: da ist es gewiß auch so schön wie draußen! Ich wurde 
da drin mit einem Schlage fromm. Es ist in diesem Zusammen 
des Dunkels (wie es kein andrer Dom so schön hat), der Lichter, 
der Betenden, der Kommenden und Gehenden, eine sonderbare 
Magie. Das Ueble ist: die Frömmigkeit hält gerade so lange aus, 
als man drin ist, oder nicht viel länger. Mein zweiter Besuch, 
gleich von da weg, bei Hormayr. Wir waren gleich in der ersten 
Mimue alte Bekannte. Es ist in ihm eine regsame und frische—
	        
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