Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Das Meer im Vormarsch begriffen! 
t£int zweite deutsche Stoßtruppe wird jetzt unter Linsingen gebildet. Mit 
furchtbarer Gewalt prallt sie am 10. November abermals gegen den weit vor- 
springenden Bogen der feindlichen Front südöstlich Zypern. 
Im Norden stürmen die Freiwilligen Dixmuiden zum zweiten Male und 
halten es gegen alle Gegenangriffe der Franzosen. Es sind die besten fran- 
zösischen Regimenter. 
Linsingen kommt nicht voran. French wirft neue Truppen in den Ressel. 
Am i). November hält die 2. preußische Gardedivision beiderseits der 
Straße von ZZpern über Gheluvelt auf Menin in einem Gefecht von unge- 
heurer Hartnäckigkeit den feindlichen Gegenstoß in Waldstücken und Hecken auf. 
Schon hat der flandrische Herbstregen eingesetzt. Das Land wird zum 
Morast. Die Trichter sind Sumpflöcher, um deren Ränder die schmalen Pfade 
der Truppen führen. 
Die Verluste sind außerordentlich schwer, sie zeigen eine bisher noch nicht 
gekannte Höhe. 
Um die Mitte des November zerrinnt die Schlacht zu Stellungskämpfen. 
Zerrinnt ungefähr in der Linie, in der sich der erste Anprall vollzogen hat. 
Beide Gegner sind zu Tode erschöpft. Sie liegen einander auf kürzeste Ent- 
fernung gegenüber. 
Auch das ist neu und unerhört, daß man dreißig Meter voneinander ent- 
fernt in Trichtern hausen kann, tagelang, wochenlang. Handgranaten wechseln 
brüllend hinüber und herüber. Man kann sehn, wenn drüben einer seine 
Zigarette raucht. Man kann sie gedämpft sprechen hören. Es ist unmöglich, am 
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