Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Rückmarsch 
32. Rapitel 
Die Kapitulation 
In den ersten Septembertagen begibt sich der deutsche Staatssekretär des 
Auswärtigen Amtes nach Wien. Die Regierung Raiser Rarls hat seit der letz- 
ten Besprechung im deutschen Hauptquartier immer wieder darauf gedrängt, 
daß der Friedensschritt der Verbündeten unverzüglich erfolgen müsse. Als der 
Staatssekretär in die österreichische Hauptstadt kommt, findet er dort alles schon 
im Zustande der Auflösung. Die Ungarn sind dabei, sich von Österreich loszu- 
sagen. Die Tschechen führten sich auf, als seien sie schon ein selbständiger Staat. 
Jede Nationalität politisiert auf eigene Faust. 
Der Raiser, der die Grundlagen des Habsburger Thrones wanken sieht, 
kennt nur noch einen Gedanken — er hofft, seinen Thron erhalten zu können, 
wenn er seinen auseinanderstrebenden Völkern persönlich den Frieden bringt, 
während er sich dem deutschen TDaffengefährten gegenüber noch einmal feier- 
lich verpflichtet, zu warten und nichts auf eigene Faust zu unternehmen, sind er 
und seine Ratgeber längst entschlossen, das Gegenteil zu tun. 
In schweren Sorgen verläßt Staatssekretär von Hintze XVkn und begibt 
sich sofort ins deutsche Hauptquartier nach Spaa. Er läßt dort keinen Zweifel 
darüber, daß er den Österreichern trotz ihrer gegenteiligen Versicherungen den 
verhängnisvollen Schritt zutraut. Um dieses Äußerste zu vermeiden, wird be- 
schlössen, nun ohne allen weiteren Zeitverlust die neutrale Friedensvermittlung 
in die Wege zu leiten. Ein ganzer Monat ist unterdessen vergangen. Die da- 
mals erhoffte Besserung der Lage an der Front ist nicht eingetreten. Man muß 
im Gegenteil eine erhebliche Verschlechterung feststellen. Ausschlaggebend aber 
ist der immer deutlicher werdende Abfall der Bundesgnossen. 
Während man noch mit den Österreichern hin und her verhandelt, um unter 
allen Umständen die Einheitlichkeit des Vorgehens zu wahren, geschieht das 
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