Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Zurückflutende Russen 
4. Rapitel 
Tannenberg 
In der Frühe des 22. August — eben haben sich die schweren Rämpfe der 
2. Armee um Charleroi und die Sambrelinie entwickelt — vecläßt ein Auto¬ 
mobil des Oberkommandos das Armeestabsquartier und fährt, so schnell es die 
mit Rolonnen überfüllten Straßen gestatten, auf Lüttich und das Maastal zu- 
Bald ist die Festung erreicht. Der Mann, der in dem Automobil sitzt, be- 
trachtet die Gegend aufmerksamer, als erwache er soeben aus tiefen Gedanken. 
Er wirft einen Blick auf die Zitadelle, und als seine Straße jenseits die Maas- 
höhen hinaufführt, wird sein Gesicht sehr ernst. Er kennt diesen TDeg noch 
genau. 
Die Wälder um Herbesthal nehmen ihn auf. Uberall Rolonnen, Rolonnen, 
Rolonnen. Die Infanteristen sehen den VDagen und ärgern sich über den Staub, 
den er verursacht. Hier und da entdeckt einer die roten Streifen an den Hosen 
des darinsitzenden Offiziers. Ein General. Man müßte wissen, was hinter dieser 
breiten und hochgewölbten Stirn vorgeht. 
Um die Mittagsstunde endlich wird Aachen erreicht. Nun geht die Fahrt 
schneller voran, wenn auch längst nicht so schnell, wie es der Offizier im YDagen 
haben möchte. Die Straßen sind leer. Das gewohnte Bild des Friedens breitet 
sich aus. Man könnte denken, es handele sich um die Erledigung irgendeines 
Auftrages bei einem Manöver. 
Die Ernte ist voll im Gange. Hochbeladene Rornwagen schwanken herein. 
Die Ähren sind goldgelb und reich. Die Schornsteine der Fabriken qualmen 
wieder, als sei keinerlei Veränderung eingetreten. An vielen Hausfronten hän- 
gen Fahnen. 
Der Mann im Automobil weiß — es ist wegen Lüttich und allem, was 
folgte. 
Der Rhein. Nun eilt der IVagen flußaufwärts durch jenes herrliche Tal, das 
44 
m -
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.