Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Front unterzubringen. Es fehlt an den dürftigsten Unterkunftsmitteln. So 
werden die deutschen Regimenter jenseits der Rarawanken-Aette im Räume 
von Rlagenfurt, Villach und Rrainburg versammelt. Dort erhalten sie ihre 
Gebirgsausrüstung und machen sich durch Übungen im Berggelände mit ihrer 
neuen Aufgabe vertraut. 
Eine Woche Fußmarsch bis zur Front, eine Hochgebirgstour auf schmalen 
Paßstraßen, die nur an wenigen Stellen das Ausweichen der Fahrzeuge zu- 
lassen. Der ganze Rolonnenverkehr muß sich während der Nächte abspielen, 
um den italienischen Fliegern verborgen zu bleiben. Zur Entlastung der Straßen 
darf die Infanterie überhaupt keine Bagagen mitnehmen. Jeder Mann 
schleppt achtzig Pfund Gepäck, und das im Gebirge, wo gewaltige Höhenunter- 
schiede zu überwinden sind. 
Die Artillerie ist in wochenlanger Arbeit eingebaut worden. Ein Geschütz 
in Stellung zu bringen, ist hier oft ein hochtouristisches Kunststück. Mit Seilen, 
Tragtieren und auf den Schultern werden die abmontierten Ranonen in tage- 
langer Arbeit auf die Gipfel geschafft. Die ganze Munition muß aus den 
Tälern ebenfalls auf die Höhen geschleppt werden. 
Mit äußerster Behutsamkeit schießen die Batterien sich auf die feindlichen 
Stellungen ein. Sie dürfen durch erhöhte Tätigkeit nicht im voraus die An- 
griffsabsicht enthüllen. 
Unterdessen kommt die Infanterie. Es soll nur nachts marschiert werden. 
Aber bei der Enge und der Überlastung der beiden Anmarschstraßen ist das ganz 
undurchführbar. Die Regimenter sind vier Tage und vier Nächte lang ununter- 
brochen auf den Beinen. Rast gibt 
es nur am Straßenrand, auf den 
Tornister niedergekauert. 
In Strömen schüttet Herbst- 
regen herab. Die Mannschaften 
sind bis auf die Haut durchnäßt. 
Gepäck und Rleider saugen sich 
voll Wasser und werden doppelt 
schwer. Die vorbereiteten Guar- 
tiere werden oft nicht erreicht. Es 
gibt kein Feuer, an dem man sich 
trocknen könnte. Man kommt von 
der Straße nicht herunter, weil 
jeder Ruck benutzt werden muß, 
um vorwärts zu gelangen. Oft 
geht es in Rolonne zu einem 
zwischen dem Gedränge der Fahr- 
zeuge hindurch. 
Aufmarsch im Regen 
Die Schluchten sind Eiskeller. 
Die Gebirgsbäche schwellen zu 
reißenden Wasserstürzen. Eine 
Fahrkolonne hinter der andern 
zwängt sich durch die Enge. Stun- 
30$
	        
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