Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Blick auf Tolmein und Umgebung 
25. Rapitel 
Vom Isonzo bis an den piave 
Das flandrische Blut- und Morastbad verhalf der Entente dazu, daß sie die 
schwere Rrisis des Sommers )0)7 auch militärisch überwinden konnte. Die 
Franzosen hielten ihr TDort, das sie Lloyd George in Paris gegeben, getreu 
und in ganzem Umfange ein. 
Marschall petain schuf eiserne Ordnung in der Armee. Die Rädelsführer 
der Meutereien vom Mai wurden abgeurteilt und an die TDand gestellt. Die 
Regierung unterdrückte alle Äußerungen der Schwäche im Lande. Ein scharfer 
Propagandafeldzug mit presse und Rino wurde organisiert. Immer wieder 
wurde das kriegsmüde Volk auf die nahe Hilfe der Amerikaner hingewiesen. 
Amerikanische Truppenteile, die nach und nach eintrafen, zeigten sich in Paris 
und anderen großen Städten Frankreichs. In ihrer glänzenden Ausrüstung 
und ihrer siegesgewissen Haltung machten sie einen ermutigenden Eindruck. 
Aber das alles hätte nichts genützt, wenn nicht die Engländer mit der Flan- 
dernschlacht tatsächlich die ganze Last des Sommerfeldzuges im TDesten auf 
ihre Schultern genommen hätten. Sie taten es ohne Rücksicht auf ihre Ver- 
luste, unbekümmert um den Mangel aller sichtbaren Erfolge und unter dem 
vollen Einsatz der Machtmittel des Imperiums. Sie taten es in dem klaren 
Bewußtsein, daß es nicht so darauf ankam, einen Sieg zu erkämpfen, sondern 
daß sie die Deutschen fesseln mußten, bis die Franzosen neu aufmarschiert und 
die Amerikaner zur Stelle seien. 
Ein besonderer Umstand half ihnen dabei. Die deutsche Heeresleitung er- 
fuhr von den bedenklichen Zuständen in der französischen Armee so gut wie 
nichts. Vielleicht hätte sie sich andernfalls doch entschlossen, trotz der immer 
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