Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Am linken Flügel der deutschen Ostfront 
23. Rapitel 
Die Friedensresolution 
Anderthalb Tausend Kilometer lang zieht sich die Front im Osten immer 
noch von Riga bis hinab zur Donau-Mündung. Etwa achtzig deutsche Divi¬ 
sionen, die Österreicher, Bulgaren und Türken gar nicht mitgerechnet, sind dort 
gefesselt. Drei starke Heeresgruppen, von der Ostsee bis zu den Karpathen Prinz 
Leopold von Bayern, in der Bukowina und in Siebenbürgen Erzherzog Ic>- 
seph, in Rumänien Generalfeldmarschall von Mackensen, stehen untätig und 
warten ab, was nun eigentlich geschehen soll. 
Einmal geschieht etwas. Deutsche und österreichische Truppen der Gruppe 
des Generals von Linsingen greifen im April 19)7 am Stochod an. Wie mürbe 
Leinwand reißt die Russenfront. Tausende von Gefangenen werden mühelos 
gemacht. 
Die Reichsregierung wendet sich an die Oberste Heeresleitung. Der Angriff 
ist gegen die Verabredung, eine Gefährdung der Politik des Außenamtes. Die 
Russen dürfen nicht gestört werden. Linsingen muß sofort aufhören. 
Man darf die Russen nicht stören, obwohl es längst bekannt ist, daß die 
Botschafter der Entente in Petersburg die sogenannte Revolutionsregierung 
fest in der Hand haben. Es ist ein ganz unbegreiflicher Zustand. Jeder Tag 
bringt die amerikanische Hilfe näher. Jeder Tag, den die deutschen Truppen 
länger im Osten bleiben, ist ein unersetzlicher Verlust. Reichsregierung und 
Oberste Heeresleitung haben selbst immer wieder betont, daß die Entscheidung 
noch vor dem Eintreffen der Amerikaner fallen müsse, weil sie nachher Zweifel- 
Haft sein werde. 
Im Osten geschieht nicht nur nichts. Das Unmögliche tritt ein. Statt daß 
achtzig Divisionen aus dem Osten in den tDesten fahren, um den Rrieg zu ge- 
winnen, müssen noch einmal umgekehrt deutsche Divisionen aus dem besten 
nach dem Osten, um dort die Lage zu retten. 
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