Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Transport zur Front 
2. Rapitel 
Sturm auf Lüttich 
Das Rorn, trächtig und gelb auf den Feldern, ist reif zum Schnitt. Die 
Schnitter lassen die Sensen stehen und eilen in die Rasernen. 
Die Schlote der Fabriken stellen das Gualmen ein. Die das Feuer unter 
den Resseln schürten, wischen den Ruß aus der verschweißten Stirn und nehmen 
Abschied von daheim. 
Sturm fegt über das deutsche Land, das unter der Sonnenglut eines heißen 
August liegt. Fegt in die Rlassenräume der hohen Schulen und leert sie im 
Handumdrehen. Wirft sich in die Rontore der Gesellschaften und der Fabriken 
und bringt sie zu einem jähen Stillstand. Braust durch die Hörsäle der Uni¬ 
versitäten und zerstiebt ihre Insassen in alle TDinde. Rüttelt an jedem Haus, 
wo der Friede gewohnt. Rümmert sich nicht um Vatersorgen und Mutter- 
schmerzen, nicht um VDeib, Rinder und Eltern. Entfacht einen einzigen, weit- 
hin schallenden und jeden andern Laut übertönenden Schrei: „Alles für die 
Heimat! Alles für das Reich!" 
Es ist ganz unmöglich, alle Freiwilligen, die sich melden, sofort anzunehmen. 
Die Verschmähten eilen verzweifelt von Ersatzbataillon zu Ersatzbataillon. 
Sie halten sich für mindere Menschen, bis man sich ihrer endlich erbarmt. 
Die Truppenteile haben alle Hände voll zu tun, die ungeheuren Aufgaben 
der Mobilmachung und des Aufmarsches durchzuführen. Ein Uhrwerk beginnt 
abzulaufen, dessen feinste Rädchen allüberall eingreifen. Ein paar Telegramme, 
kurz und mit Stichworten, verwandeln alles in eine ungeheure Bewegung, die 
nach dem Minutenzeiger abläuft. Geben dem gesamten Leben der Nation eine 
andere Richtung. Formen das Gesicht des Landes um und stampfen geheimnis- 
volle Erscheinungen allerorten aus der Erde. Eine gigantische Maschine arbeitet 
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