Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

Zurückflutende russische Sturmbataillone 
noch besser vorbereitet findet. Man kann sich sein Ende an den Fingern ab^ 
zahlen. Aber dennoch muß angegriffen werden. 
In der Nacht wiederholt sich das Schauspiel. Es ist nicht ganz so blutig, 
weil die russischen Infanteristen in der Dämmerbeleuchtung des Mondes Ge. 
legenheit finden, zurückzubleiben oder sich einfach totzustellen. Dennoch sind am 
Morgen die Leichenberge unheimlich gewachsen. Man kann sagen, daß von den 
gestrigen Angreifern nur noch spärliche Reste übriggeblieben sind. Das Tau- 
wetter zwingt sie, immer wieder über die gleichen schmalen Trockenstellen anzu¬ 
rücken, die dem frontalen Abwehrfeuer ausgeliefert sind. 
Neue russische Bataillone greifen an. Sie kennen den Schrecken noch nicht. 
Man hat ihnen hinten gesagt, der Sieg sei sozusagen schon errungen, und es 
gelte nur noch, die fliehenden Deutschen zu verfolgen und zu vernichten. 
Die russische Heeresleitung erweitert den Angriffsraum. Ein neuer Stoß 
wird weiter nördlich in der Gegend von Dünaburg angesetzt, ein dritter am 
2). Marz zwischen Mitau und Jakobstadt, unmittelbar am Rigaischen Meer¬ 
busen. 
TDahrend vor der Front der Armee Eichhorn schon um den 25. März die 
Ruhe des Leichenhauses eintritt, rennen die russischen Massen bei Dünaburg 
und bei Jakobstadt noch einige Male an. Dann ist es auch hier aus. 
Eine YDoche später ist an der ganzen Nordfront kaum noch ein Unterschied 
gegenüber der Zeit vor dem Angriff festzustellen. XOit eine blutige )Dolke ist 
er vorübergezogen. Man wüßte kaum noch etwas von ihm, wenn nicht die 
Leichenberge noch wären, die frischen Granattrichter und die eingeschossenen. 
Schulterwehren der Gräben. 
Das Unternehmen hat den Zaren abermals 120000 Menschen gekostet. 
Nicht einmal mittelbar ist irgend etwas erreicht worden. Die deutsche Heeres- 
leitung hat nicht einen einzigen Soldaten aus dem besten zur Teilnahme an 
der Abwehr im Osten herübergeschickt. 
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