Volltext: Die Eroberung von Nowo Georgiewsk [8] (Band 8 /1926)

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Inzwischen traf Graf Pfeil die Vorbereitungen zur Fort- 
führung des Angriffs gegen die Fortgruppe XVI, wohin nun auf 
Weisung des Generals v. Beseler der Schwerpunkt zu legen 
war. Er stellte das III. Bataillon 333, das III. des Erfatz-Regiments 
Keller, das IV. Landwehr 57, das II. Landwehr 99 und Teile 
der Landwehr-Regimenter 61 und 191 gegenüber Fort XVIa und 
den südlich anschließenden Zwischenstellungen bereit. Vormittags 
bereitete allmählich sich steigerndes Artilleriefeuer den Angriff vor. 
Die russische Artillerie der Nachbarabschnitte wurde nach Kräften 
niedergehalten. Flott ging dann der 1'° nachmittags einsetzende In- 
fanterieangriff vorwärts, überwand bei immer noch starker russi- 
scher Gegenwehr alle Hindernisse und drang durch bis zum Graben 
des Werkes. Aber dann wiederum Halt! Wiederum alles umsonst! 
Da lagen sie, Offizier-Stelloertreter Nowaczynski mit einem 
Zuge der 12. Kompagnie 333, Leutnant N a p p mit der 19., 
Leutnant Franc? mit der 11. Kompagnie Keller. Vor ihnen 
ein Festungsgraben, 15 m tief, 29 m breit, mit Eisengittern und 
Drahtzäunen. Sie stöhnen, möchten schreien vor Wut und ohn- 
mächtigem Zorn. Unteroffizier Thonert, Gefreiter Benck, 
Leutnant Rennefahrt, im Sturm voran, nahe am Ziel und 
nicht hin können! . . . Auch die Unterstützung der Feldbatterie 
Thorn 1, deren Führer, Oberleutnant G o t t s ch a l k, verwundet 
das Feuer weiterleitet, kann daran nichts ändern, obwohl sie bis 
zur Sturmausgangsstellung der Infanterie schnell nachgefolgt ist 
und den Kamm des Forts mit wohlgezielten Schüssen abfegt. 
Immerhin mindert sie dadurch die Verluste der Infanterie, die 
zum Spaten greift und sich dicht vor dem feindlichen Werke ein- 
gräbt. 
Aber einen Erfolg zeitigte dieser an sich ergebnislose Kamps: 
Er übte eine überraschende Wirkung auf die Lage weiter rechts 
beim Fort XV aus. Am Abend kamen hier ein Offizier und 
169 Mann aus der nahen russischen Waldstellung zum Fort XVa 
übergelaufen. Sie berichteten, daß vier Jnsanterie-Regimenter 
bereitgestellt seien, um in der Nacht zum 18. einen neuen Versuch 
zur Wiedereinnahme des Hauptforts zu machen. Sehr bald setzte 
auch das russische Artilleriefeuer mit äußerster Kraft im kurzen
	        
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