11
net Wiese und zwei HäuSchon. Pfarrer war damals Friedrich
Hammeefchmid. Bei Erledigung dieser Pfründe 149a empfahl
K. Friedrich dem Abbte seinen Hofcaplanj Bartholomäus Teuschl,
welcher 1500 die Stiftung einer Wochenmesse zu Leonfelden
durch Martin Schroftenberger bezeugt. Papst Leo X. erneuerte
für die Pfarrkirche die Erlaubniß, welche ihr und der zu Frei¬
stadt Alerander VI. ertheilt hat, daß an jedem Donnerstage
das heiligste Sacrament, in einem kristallenen Gefäße verschlos¬
sen, in Procession herumgetragen werden dürfe, jedoch verhüllt,
um die Gemüther gewisser Böhmen, welche zur Besuchung des
Gottesdienstes daselbst zusammen strömen, gut zu stimmen.*)
Die Bürger von Leonfelden waren damals sehr eifrig be¬
schäftigt, ein Spital mit einer Kirche zu bauen, das 1514 voll¬
endet worden seyn muß, weil der Markt durch Ausfertigung
eines Reverses zusagte, die Pfarrkirche deßhalb auf keine Weise
beeinträchtigen zu wollen. **)
Die Einverleibung der Pfarren Gramastetten, Leonfelden
und Teras bekräftigte Papst Leo X. zum letzten Male. ***)
Die Bürger zu Oberneukirchen (auch Haberneukirchen) hat¬
ten zur Ehre der heil. Cäcilia eine Capelle gebaut, welche die
Cardinäle mit Ablaß versahen. ****)
Die Reformation in ihrem Anfange und in ihren
Folgen. Anstrengungen gegen die vordringenden
Türken.
Die Reformation durch Luther's Auftreten in Wittenberg
*517 begonnen, griff mit unglaublicher Schnelligkeit um sich,
und äußerte ihren für die Klöster so verderblichen und zerstören¬
den Einfluß, bevor man noch eigentlich wußte, worin sie be¬
stehe und was sie bezwecke. In Oesterreich, wie aller Orten
waren es namentlich die Güter und die Besitzungen der Geist¬
lichen, an denen sich zuerst die neuen Lehren bewährten.
*) aci certorum Boliemorum illic ad divina officia confluen¬
tium mentes bene disponendum.
**) Am 2Y. Juni 1514.
***) Am 5. Janner 1518.
****) D. Romae, am 2Y. Mai 1475.