Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

gen Brüder HannS und Ulrich, zu Bartholomä einen Jahrtag 
zu feiern, an einem Tage, der dem Aeltesten des Hauses jedes¬ 
mal nach Efchelberg oder Traun soll verkündet werden. * **)) Ge¬ 
org Graf von Schaunberg, der nämliche, welcher dem Kloster 
eine Pancharte ausfertigte, verlieh auf die Fürsprache seiner 
Gemali» Zenofra, geb. Gräfin von Arko, demselben 20 Metzen 
Haber, 27 Hennen und 22 Pfenning auf mehreren Gütern,**) 
und entsagte allen Ansprüchen auf den Zehent der Grubmühle 
find des Goldnerberges zu Raffolting, wegen dessen schon län¬ 
gere Zeit hindurch Irrung obwaltete, nachdem ihn der Abbt 
von dem Rechte Wilherings überzeugt hatte. Das waren die 
letzten Anklänge früherer Zeiten, in denen sich das Kloster so 
oft der wohlwollenden Fürsorge der Schaunberge zu erfreuen 
Ursache hatte. 
Zustand des Klosters. Visitation. Gerichtsbriefe. 
Abbt Urban hatte, wie schon bemerkt, den Abbt Thomas 
zum Nachfolger, der bis i507 seinem Amte vorstand. Wenn 
er wirklich nach Versicherung des Nekrologs am 29. Mai isos 
starb, so mußte er schon vor seinem Tode die Abbt-Würde nie¬ 
dergelegt haben, da eine Urkunde vom 25. März d. I. den 
Namen seines Nachfolgers Caspar hat. Seine Verdienste um 
Wilhering rühmt die Grabschrift, welche ihm Abbt Caspar 
setzen ließ, in der er als Wiederhersteller des Klosters und der 
heil. Gebräuche gepriesen wird. ***) 
Abbt Caspar war geboren zu Mühlbach, einem Dorfe in 
der Nähe des Klosters. Er starb am 6. September I5l7. ****) 
Seine Stelle besetzte Leonhart Rosenberger aus Linz. 
*) Am 10. Jänner 1483. 
**) Am 27. Oktober isoy. 
***) Instimi! sacros Cultus, refecitque ruinas, 
Et quae desierant, claustra parare fecit. 
Bis denuos octo . . . cum rexerat annos, 
Magna elude Dei dans animam manui; 
Auf seinem Grabstein steht ebenfalls der 2Y. Mai (IV. Kalend. 
Junii) als Todestag; und zwar 1507. 
****) Das Todtenbuch gibt das Jahr isis an, was deßhalb nicht 
wahrscheinlich ist, weil Lienhart Abbt zu Wilhering 
am 12. Juli im« einen Brief ausfertigte. Der Nekrolog 
ist durchaus unzuverläßig.
	        
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