Volltext: Geschichte des Cistercienser-Klosters Wilhering

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i42i,*) und wurde in der Capelle neben der Sacristei beige¬ 
setzt, nachdem er dem Kloster durch 54 Jahre mit Segen vor¬ 
gestanden. 
Wenn es wahr ist, daß sein Nachfolger, Stephan, 
aus Mautern gebürtig, sechs Jahre die Verwaltung geleitet 
habe, wie das die Nachrichten behaupten, so müßte er 1427 
seine Würde niedergelegt haben. Laut eines Vertrages, von 
dem nur eine sehr schlechte Abschrift vorhanden ist, geschlossen 
durch den Abbt zu Ebrach zwischen dem abtretenden Abbte Ste¬ 
phan und seinem Nachfolger Ulrich, geschah cs aber schon 
ein Jahr zuvor. Sein Name wird nur ein einziges Mal urkund-, 
lich genannt in einem Stiftbriefe des Engelhart Gruber, der 
mit einer Mühle in der Pfarre St. Veit die Pfründe der Brü¬ 
der in Fischen und weißem Brote gebessert. **) Er starb als 
Senior des Klosters am 14. Februar 1450, und fand seine Ruhe¬ 
stätte in der Capelle bei der westlichen Pforte des Klosters, die 
er erbaut hatte. 
Die wichtigste Unternehmung, welche der Abbt Ulrich auS- 
und durchzuführen das Glück hatte, war: 
Die völlige Einverleibung (Incorporatiou) der 
-Pfarren Gramastetten, Leonfelden und Teras. 
Die Einverleibung war zwar durch die schon angeführte 
Bulle des Papstes Bonifaz IX. ausgesprochen, und auch be¬ 
wirkt; die Seelsorge durch Conveutualen und durch Weltgeist¬ 
liche besorgt; allein in der jüngsten Zeit wurden des Klosters 
Befugnisse wieder vielfach angefochten, und cs war in Gefahr, 
alle Früchte früherer Bemühungen neuerdings in Frage gestellt 
zu sehen. Zum Glücke erwarb sich Wilhering in dem Herzoge 
Albrecht V. und dem Bischöfe Leonhart von Passau eifrige Für¬ 
sprecher. Jener richtete ein Gesuch au Papst Martin V., ***) 
vorstellend, daß seine Vorfahren dem Kloster diese Pfarren ge¬ 
schenkt , welche dann demselben auch förmlich einverleibt wor- 
*) Der sehr unzuverläßige Nekrolog hat den 3. September. 
**) D. am 25. Jänner 1424. —• 
***) Ohne Datum, aber ohne Hweifel um >43<), und mir in einer 
Abschrift vorhanden, wie natürlich.
	        
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